Das Lorettoviertel entdecken

Geführte Tour der Werbegemeinschaft soll auch an die Orte führen, die unter die Kategorie Geheimtipp fallen.

Foto: Sergej Lepke

Im Herzen von Unterbilk erstreckt sich entlang der Lorettostraße ein Viertel, das von seinen Anwohnern nur liebevoll das „LO“ genannt wird. Dort und an den umliegenden Straßen findet man viele kleine Geschäfte, betrieben von Handwerkern und lokalen Kreativen. Second-Hand-Mode, Accessoire-Workshops, Cafés und jede Menge Street Food machen das Quartier zu einem ziemlich einzigartigen Düsseldorfer Erlebnis — das sollten zwei geführte Touren der Werbegemeinschaft am Freitagabend den Besuchern zeigen.

Elke Wagner ist Betreiberin des „Perlenkellers“ und führt als Tour-Guide durch das Viertel. Zu ihrer ersten Tour um 19 Uhr fanden sich etwa 40 Stadtteil-Touristen ein. Los ging es an der Pfarrkirche St. Martin. Vor ihrer Errichtung stand an derselben Stelle die Loretokapelle, benannt nach der heiligen Madonna von Loreto, dem Ursprung des Straßennamens. Im Anschluss ging es zur Chocolaterie „Bittersüß & Edelweiß“. Hier gibt es selbstgemachte Schokolade von Meister-Konditoren.

In einem Innenhof an der Düsselstraße befindet sich das Studio von Fotograf Christian Holthausen. Bekannt wurde er unter anderem mit seinem Bildband über Winnetou-Darsteller Pierre Brice. Die Teilnehmer der Loretto-Tour konnten bei einem Glas Wein die ausgestellten Fotografien bewundern. Das Design-Studio „buenasoma“ liegt gleich nebenan. Die Werbedesigner haben unter anderem die Flaschen des Düsseldorfer Killepitsch-Kräuterlikörs gestaltet. Die Geschichte des Killepitsch reicht zurück bis in die 1940er Jahre. Und auch den konnten die Loretto-Touristen probieren.

Nächster Halt war das Street-Food-Lokal „An Banh Mi“, welches vietnamesische Spezialitäten, insbesondere belegte Sandwiches, führt. Gleich gegenüber befindet sich das türkische Lebensmittelgeschäft „Onur Esen Feinkost“. Hier soll es das leckerste und frischeste Fleisch im ganzen Viertel geben, verrät Elke Wagner den Tour-Teilnehmern. Auch das Restaurant „Byliny“ und das Café „Petit Rouge“ wurden als originale Loretto-Locations von Guide Elke wärmstens empfohlen, ebenso wie das Taste Greece.

Wer die ZDF-Sendung „Bares für Rares“ kennt, der kennt auch das Antiquitäten-Geschäft „Wandel Antik“, beziehungsweise seinen Inhaber, Markus Wildhagen. Vor der Tür konnten die Tour-Teilnehmer klassische Oldtimer bewundern, während sie im Geschäft Gemälde, Skulpturen, Möbel und noch vieles mehr zu Gesicht bekamen. Kategorisiert nach Jahrzehnten, findet man im „Wandel Antik“ vom kompletten Hippie-Wohnzimmer der Siebzigerjahre bis hin zum aristokratischen Arbeitszimmer alles, was das Vintage-Herz begehrt.

Karin Van Ooy (75) empfand die abendliche Tour durch das Loretto-Viertel als eine interessante Erfahrung: „Die Läden wirken sehr familiär, es hat hier nicht diesen Kaufhaus-Charakter. Das finde ich äußerst sympathisch. Außerdem finde ich, dass das Loretto-Viertel immer einen Besuch wert ist. Das findet übrigens auch mein Sohn, der lange hier gewohnt hat.“