Wettbewerb Unbeschwerte Momente schaffen

Die Hauptschule Itterstraße sieht sich nicht nur für die Bildung zuständig. Das engagierte Lehrerteam will auffangen, was Familien nicht leisten können.

Maria Maeßen und Mareen Schwartmann sorgen in der Pause für eine nasse Abkühlung. Sie spritzen mit Wasserpistolen die Schüler nass.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

Es ist ein Bild, das sofort gute Laune macht: Die zwei Schulsozialarbeiterinnen stehen im Hochsommer am geöffneten Fenster und verpassen den Schülern auf dem darunterliegenden Hof mit Wasserpistolen eine Abkühlung. Unten wird gekreischt, oben herzhaft gelacht. Sofort ist klar: Diese Frauen fühlen, was sie sagen: „Vielen Kindern, die ein sehr schweres Päckchen zu tragen haben, wollen wir unbeschwerte Momente ermöglichen.“ Die Katholische Hauptschule Itterstraße  liegt in Holthausen, einem Stadtteil, der als sozialer Brennpunkt bezeichnet wird.

Das junge, engagierte Lehrerteam sieht sich nicht allein für die Bildung ihrer Schüler zuständig, sondern will auffangen, was Familien nicht leisten können. Die Lehrer arbeiten dabei mit den Eltern zusammen, am Selbstvertrauen der Kinder, stellen ihre Stärken heraus. So beispielsweise bei der Lektüre eines Buches: Die Sprache ist einfach, das Thema lebensnah — und am Ende des Schuljahres sind die Schüler stolz darauf, ein Buch komplett gelesen zu haben. Die intensive und individuelle Förderung gelinge vor allem, weil das System Hauptschule ein kleines ist, meint Schulleiterin Gabriele Lohscheller. Jeder Lehrer kennt seine Schüler, die Kommunikationswege sind kurz.