Der Einzelhandel im Norden ist im Umbruch

Der Supermarkt ist klein, Strauss bereits dicht — bei WZ mobil geht es am Freitag um die Einkaufslage.

Düsseldorf. Die schlechte Nachricht für Kaiserswerth: Die Filiale der Post gibt es seit letzter Woche nicht mehr. Die gute Nachricht: In denselben Räumen eröffnet am Mittwoch ein privat betriebener Schreibwarenladen, der sämtliche Serviceleistungen von Post und Postbank weiter anbietet. Bezirksvorsteher Ulrich Decker (CDU) ist froh: „Die Hauptsache ist doch, dass die Leute hier überhaupt noch eine Anlaufstelle haben.“

Während der Service der Post weiterhin in dem kleinen Stadtbezirk angeboten wird, sieht es bei anderen Angeboten schlechter aus: Ende August schließt nach über 50 Jahren das Kaufhaus Strauss am Kaiserswerther Markt. Die Räume der ehemaligen Gaststätte Kaiserpfalz stehen ebenso leer, wie des Bestattungshauses Kleier, das auf die Fliednerstraße gezogen ist. Investoren sind vorhanden, konkrete Pläne für eine Nachnutzung wohl noch nicht. Der Einzelhandel in Kaiserswerth scheint im Umbruch zu sein: „In den nächsten Jahren wird noch das ein oder andere Geschäft altersbedingt aufgegeben werden müssen“, sagt Werner Jacob, Leiter der Bezirksverwaltung 5.

Das Problem: Zwar droht in Kaiserswerth nicht die Gefahr, dass die Einkaufsstraße verwaist, aber längere Leerstände kann sich der Einzelhandel in den nördlichen Stadtteilen generell nicht leisten. Schon heute bleibt — laut eines Gutachtens des Planungsamts — rund 44 Prozent der Kaufkraft im Norden nicht im Stadtbezirk.

Der Supermarkt in Kaiserswerth ist mit seinen 280 Quadratmetern sehr klein und sollte eigentlich schon längst geschossen sein. Bis zu einem Neubau — geplant ist ein größerer Supermarkt auf dem Gelände des Dreieckparkplatzes im Süden von Kaiserswerth — bleibt dieser noch geöffnet. Allein der Beschluss zum Neubau fehlt, seit über drei Jahren wird schon geplant.

Unsere Redaktion ist am Donnerstag vor Ort und diskutiert bei WZ mobil mit Anwohnern, Händlern und Politikern die Situation in Kaiserswerth. Wie empfinden Sie die Lage im Einzelhandel? Was muss sich ändern? Sie finden uns von 12 bis 13 Uhr auf dem Klemensplatz. Wenn Sie verhindert sind, können Sie uns Ihre Meinung faxen unter 8382 2238 oder schicken: duesseldorf.redaktion@westdeutsche-zeitung.de