Niederlage im Penalty-Schießen Derby-Drama: DHC patzt gegen den DSD

Düsseldorf · Viel Kampf, große Emotionen – und am Ende bittere Enttäuschung für den Düsseldorfer HC: Gegen den Lokalrivalen DSD reicht es trotz großem Einsatz nicht zum Sieg. Stattdessen schöpft der DSD neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt.

Krüger (li.) und Du Toit (r., DSD) im Duell mit Waffenschmidt.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Der Düsseldorfer HC büßte mit einer 6:7-Niederlage nach Penaltyschießen zwei wichtige Punkte im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg ein. Und das ausgerechnet gegen den Lokalrivalen DSD. In Grafenberg wiederum atmete man auf, waren die beiden Zähler doch ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt.

Der Derbycharakter und die Bedeutung des Zweitligatreffens für die Tabelle boten reichlich Zündstoff für eine hitzige Partie. Da weit mehr Zuschauer als üblich den Weg an die Altenbergstraße fanden, zeigte auch der Rahmen, dass es sich nicht um ein „normales“ Hockeyspiel handelte. Die beiden Teams boten ihren Anhängern das, was die Fans sich von dem Treffen erhofft hatten: viel Emotionen und einen Kampf, bei dem beide Mannschaften keinen Meter Kunstrasen verloren gaben. Keinem Team gelang es, sich entscheidend abzusetzen. 1:0 ging der Gastgeber durch Ben Marquardsen in Führung, der DHC glich durch das große Talent Marco Corominas aus, der aus der Jugend erstmals in den Zweitligakader rückte. Sein Mitspieler Julius Stollarz brachte die Gäste mit einem Schlenzer in den Winkel in Führung. Die Freude beim DHC währte nicht lange. Ben Bockhoff zog gleich und DSD-Spielführer Paul Krüger nutzte die Chance im Anschluss an eine kurze Ecke zur zwischenzeitlichen Führung. Nach feiner Vorarbeit von Lasse Hartkopf staubte Tim Fischbach zum 3:3 ab. Dabei blieb es bis zum Schlusspfiff. Im Penaltyschießen hatte der DSD das Glück und etwas größere Nervenstärke auf seiner Seite.

Holger Muth, Koordinator Leistungssport beim DSD, hielt die Punktgewinne in einem harten aber fairen Spiel aufgrund der häufigeren Kreiseintritte der Gastgeber und der Zeitstrafen für den DHC für verdient. Dass es ein Erfolg in einem Derby war, spielt für Muth keine Rolle. „Für mich zählen einzig die beiden Punkte, um unten wegzukommen.“ DSD-Trainer Tobias Bergmann freute, dass sich sein Team gegenüber der zähen Hinrunde gesteigert habe. „Wenn wir noch an der ein oder anderen Stellschraube drehen, haben wir beste Aussichten, eine gute Rückrunde zu spielen.“

DHC-Spielführer Léon Aumüller machte aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Ganz ehrlich: Es nagt schon ein bisschen an mir, dass es nach den beiden Derbys in der Halle nun die dritte Niederlage in Folge gegen den DSD war. Unser Anspruch ist ein anderer. Wir machen uns das Leben mit dem eh schon dezimierten Kader schwer, wenn wir 20 Minuten wegen Zeitstrafen in Unterzahl spielen.“ Die Moral habe gestimmt, für den letzten Schub hätten aber die Körner gefehlt. Bitter auch für den Tabellenzweiten, dass sich Tabellenführer Gladbacher HTC beim 6:1 gegen Blau-Weiß Köln keine Blöße gab. Aumüllers Trainer beanstandete die fehlende Geduld und die mangelnde Cleverness seiner Mannschaft, auch wenn sie sich im Laufe der Partie gesteigert habe. „Wir wollten zu oft mit dem Kopf durch die Wand“, sagte Dominic Giskes.

(w-itz faja)