Kulturfest Der Japantag in Düsseldorf als große Bühne (mit Fotos und Live-Video)

650.000 Besucher kamen zum Kulturfest. Viele nutzen die Gelegenheit, um ihre Kostüme zu präsentieren.

650.000 Besucher kamen zum Japantag in Düsseldorf.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Beim Japan-Tag gab es auch in diesem Jahr an den zahlreichen Ständen entlang des Rheinufers und auf den Bühnen viel zu sehen und zu erleben. Die japanische Kultur wurde mit all ihren Facetten und Traditionen präsentiert und gefeiert. Doch für eine der größten Attraktionen sorgten mal wieder die Besucher selbst: Tausende sogenannte Cosplayer kamen verkleidet als Figuren aus ihren Lieblingsfilmen, -mangas und -animes in die Altstadt und zogen die Blicke der übrigen auf sich.

Die Spannweite an Originalität und Aufwand war dabei ähnlich groß wie im Karneval. Von schnell aufgesetzten Katzenohren über teure Masken bis zum Ganzkörperoutfit, das in monatelanger Handarbeit entstanden ist, war alles dabei. In die letzte Kategorie fallen eindeutig die Kostüme von Alessandro und Penny. Damit er am Samstag als Ork aus Herr der Ringe samt Maske und überdimensioniertem Hammer über den Burgplatz ziehen konnte, war ein Jahr Arbeit notwendig. „Das Grundgerüst der Rüstung ist gekauft, aber wir haben alles einmal komplett geändert“, sagt Penny.

Foto: Melanie Zanin
Die besten Kostüme vom Japantag in Düsseldorf
59 Bilder

Die besten Kostüme vom Japantag in Düsseldorf

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Sie hat „nur“ knapp vier Monate für ihr Kostüm als Rengar aus dem Videospiel League of Legends gebraucht. „Dafür habe ich aber auch viele Nächte durchgearbeitet.“

Rund 1000 Euro kostete die Ork-Rüstung, das deutlich luftigere Rengar-Kostüm an die 400 Euro. Entsprechend tragen die beiden ihre Kostüme auch nicht nur einmal. Genug Gelegenheiten, ihre Rüstungen anzulegen, haben die beiden auch abseits des Japan-Tags. „Es gibt in ganz Deutschland Conventions, zum Teil sind wir auch auf Mittelaltermärkten unterwegs“, sagt Alessandro.

Zum Japan-Tag sind sie extra aus Neustadt an der Weinstraße angereist. „Wir waren letztes Jahr zum ersten Mal hier, dieses Jahr sind wir mit der ganzen Familie für ein Wochenende angereist“, erklärt Alessandro. Die beiden werden immer wieder um Fotos gebeten und nehmen geduldig ihre Posen ein. Viele ihrer „Fans“ sind selbst verkleidet. So wird der Japan-Tag für viele Besucher zu einem großen Sehen-und- Gesehen- Werden.

Unter den 650 000 Besuchern, die nach Angaben des Veranstalters am Samstag zum Japan-Tag kamen, sind viele aus der Cosplayer-Szene dabei, in der es sehr familiär zugeht. Diese Erfahrung haben auch die Schwestern Annkathrin und Marie mit ihrer Freundin Danika gemacht. Die drei haben ihre Kostüme aufeinander abgestimmt und stellen jeweils einen Charakter aus der Serie Avatar dar. Am aufwendigsten war das Kostüm von Marie: Ein halbes Jahr Arbeit steckt in dem langen Gewand und den aufwendigen Details. „413 Euro hat mich alles gekostet, ich rechne das immer genau aus“, sagt Marie und lacht. Denn die Rolle der Prinzessin Azula ist nicht die einzige, in der sie in ganz Deutschland unterwegs ist. Sieben verschiedene Outfits hat sie sich bereits selbst genäht und gebastelt.

Schwester Annkathrin hat ein Jahr später angefangen und auch schon eine kleine Sammlung vorzuweisen. Freundin Danika hat erst vor kurzem mit dem Cosplay angefangen, sie zeichnet eigentlich lieber die Figuren. „Pro Jahr besuchen wir meistens um die fünf Conventions, zum Beispiel in Mannheim oder Kassel“, sagt Annkathrin. „Man kennt sich mittlerweile.“

Viel werden die drei von dem breitgefächerten Angebot des Japan-Tags wohl nicht genutzt haben. Schon am Mittag brauchte man an vielen Stellen entlang des Rheins und um den Hauptbahnhof Geduld um voranzukommen. Wenn man dann noch im Minutentakt angesprochen wurde, konnte sich die Strecke vom Burgplatz bis zur Rheinkniebrücke hinziehen. Die 20-minütige Feuerwerks-Show zum Finale am Abend wurde mit großem Applaus bedacht.