Forschungs-Truck „Schüler können hier ihren Käse selbst herstellen“

Die Initiative „Biotechnikum“ lädt angemeldete Schulklassen in den Forschungs-Truck am Schadowplatz ein.

Forschungs-Truck: „Schüler können hier ihren Käse selbst herstellen“
Foto: Forschungsministerium

Düsseldorf. Wie lassen sich die Gesetze der Genetik anschaulich vermitteln? Auf welche Weise lässt sich die Bedeutung von Mikroorganismen für die Medikamenten- oder Waschmittelherstellung erklären? Heute und morgen ist die Initiative „Biotechnikum“ des Bundesforschungsministeriums auf gemeinsame Einladung der MTZ-Stiftung und der Stadt zu Gast auf dem Schadowplatz.

Im Labor des doppelstöckigen Trucks können angemeldete Schulklassen experimentieren, am Montag zwischen 14.10 und 18 Uhr steht der Truck allen Besuchern offen. Der Eintritt ist frei. Die WZ sprach mit dem Wissenschaftlichen Projektleiter Dr. Andreas Jungbluth, was es zu entdecken gibt.

Herr Dr. Jungbluth, was ist Biotechnik überhaupt?

Andreas Jungbluth: Die Biotechnologie, in der sehr viele Wissenschaftsdisziplinen zusammenarbeiten, erforscht Organismen und deren Bestandteile und setzt diese Erkenntnisse gezielt in technischen Produkten und Verfahren um.

Wo kommt sie zum Einsatz?

Jungbluth: Biotechnisch hergestellte Produkte begegnen uns heute häufiger als gedacht. Bier und Wein werden beispielsweise schon seit tausenden Jahren mithilfe von Mikroorganismen hergestellt und bei der Produktion von Käse kommt heute meist ein mikrobiell gewonnenes Enzym zum Einsatz. Auch Wasch- und Putzmitteln werden inzwischen immer häufiger Enzyme beigefügt, welche organische Verschmutzungen lösen und so die Reinigungsleistung erhöhen sollen. Unverzichtbar ist die moderne Biotechnologie zudem bei der Herstellung von Medikamenten und Impfstoffen.

Welche Experimente können Düsseldorfer im Truck beobachten oder selbst durchführen?

Jungbluth: Schüler der angemeldeten Schulklassen können die Wirkung von Enzymen im Experiment untersuchen und selbst Käse herstellen oder die DNA aus Bakterienzellen isolieren. Am Montagnachmittag können alle anderen Besucher beispielsweise Experimente zur Bestimmung des Zucker- oder Vitamingehalts von Getränken durchführen. Und die Wissenschaftler erklären, welche Geräte in der Biotechnologie eingesetzt werden und woran Forscher derzeit in Deutschland arbeiten.

Warum machen Sie die Aktion?

Jungbluth: Die Biotechnologie gilt als wichtige Zukunftstechnologie, die schon heute wichtige Anwendungen und Lösungen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und nachhaltiges Wirtschaften ermöglicht. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung will deshalb die öffentliche Auseinandersetzung und Diskussion zu den wissenschaftlichen Fortschritten auf diesem Gebiet fördern.