Düsseldorf Der Streit um die Weisse Flotte eskaliert

Die Allegra-Terrasse ist wieder dicht. Stadt widerspricht offenem Brief.

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Düsseldorf. Die Kluft zwischen Stadt und Weisser Flotte wird immer tiefer. Im Streit um die abgesagten Linienfahrten sehen beide Seiten die Verantwortung beim jeweils Anderen. Das gilt auch bei einem weiteren Streitpunkt: Die Gastro-Terrasse auf der MS Allegra an den Kasematten ist wieder geschlossen.

Nach dem WZ-Artikel „Kaiserswerth vermisst die Weisse Flotte“ aus der vergangenen Woche hat das Unternehmen mit einem offenen Brief an die Kaiserswerther reagiert und seine Sicht der Dinge dargestellt. Aus mehreren Gründen sei es zu Planungsunsicherheiten gekommen. Zum einen liege der Vertragsentwurf für die Nutzung der Anlegestellen nach sechs Monaten Wartezeit erst jetzt vor. „Das ist nicht akzeptabel“, kommentiert Simone Küffner von der Weissen Flotte auf Nachfrage der WZ.

Hintergrund: Die Stadt hatte die alte Vereinbarung gekündigt, da sie nach 60 Jahren anpassungswürdig gewesen war. Als zweiten Punkt moniert Küffner rechtlich nicht sicher fixierte Vertragslaufzeiten für den Biergarten an den Kasematten und Benachteiligungen gegenüber anderen Pächtern. Drittens seien von der Stadt 2014 eingeforderte Bauanträge für Aufbauten an den Kasematten immer noch nicht bearbeitet.

Im letzten Punkt geht es um die MS Allegra, die mit ihrer Gastro-Terrasse fest an den Kasematten liegt. Die Nutzung ist laut Küffner mal legal, dann wieder nicht. (Im vergangenen Jahr hatte die Stadt eine vorläufige Konzession erteilt, nachdem sie die Terrasse wegen mangelnder Baugenehmigung und Gaststättenkonzession geschlossen hatte. Küffner hatte etwa einen zweiten Fluchtweg eingebaut). Auf Nachfrage erklärt Küffner zur aktuellen Problematik, dass die Stadt die Vera ntwortung an die Bezirksregierung weiterreiche und kein grünes Licht für die Terrasse geben wolle.

Stadtsprecher Michael Bergmann stellt die Dinge anders dar. So müsse sich Küffner für die Allegra zusätzlich um eine wasserrechtliche Genehmigung bei der Bezirksregierung kümmern, das tue sie aber nicht. Zum Biergarten an den Kasematten sagt er, dass dort bei einer Kontrolle eine nur bedingt betriebssichere Elektrik aufgefallen sei, Küffner verwehre der Stadt aber nun den Zugang, eine Abnahme sei so nicht möglich.

Auch bei den neuen Verträgen für die Nutzungsbedingungen der Anleger sei die Stadt wesentlich früher zu einer Unterschrift bereit gewesen. „Wir haben kein Interesse, der Weissen Flotte Steine in den Weg zu legen."