Radrennen Schweizer siegt auf der Kö
Tausende Zuschauer erleben einen gelungenen Tag. Das honoriert auch die Stadt und will helfen.
Düsseldorf. Mehr als 86 Kilometer lagen bereits hinter den Fahrern, nur noch knapp eineinhalb Runden um die Königsallee waren übrig. Das längst überrundete Hauptfeld war schon vor einigen Minuten von der Strecke gefahren, um die siebenköpfige Spitzengruppe nicht zu behindern. Da fasste sich Christoph Schweizer ein Herz, wagte den Angriff und überraschte damit die komplette Konkurrenz. Wenige Minuten später fuhr der 29-Jährige unter dem Jubel der Zuschauer als Erster über die Ziellinie bei der 46. Auflage des Radrennens „Rund um die Kö“.
„Ich war in der Kurve eigentlich ganz hinten, aber keiner hat die Initiative übernommen, alle haben sich nur gegenseitig angeguckt. Da habe ich es einfach probiert und bin weggezogen. Manchmal gehört eben auch ein wenig Glück dazu“, sagte der glückliche Sieger, für den sich dadurch ein Kreis schloss: „Ich habe 2004 als Juniorenfahrer schon mal hier gewonnen“, sagte der Radsportler vom semiprofessionellen Team „Bike Aid“, der zwar um die 70 Rennen pro Jahr auf der ganzen Welt absolviert, der aber trotzdem immer wieder gern auf die Kö kommt. „Die Königsallee hat eben ein ganz besonderes Flair.“ Weil zudem auch das Wetter passte, erlebten die knapp 3000 Zuschauer einen gelungenen Radsporttag auf der berühmtesten Straße der Stadt.
Was auch an Moderator Henning Tonn lag. So ein Radrennen kann ja durchaus seine Längen haben, aber Tonn schaffte es, die Besucher durch Hintergründiges und die ein oder andere Anekdote zu unterhalten. Allerdings machten es ihm die Fahrer auch leicht. Vor allem die Routiniers Lars Teutenberg (44) und Peter Büsch (50), die den Sprint des Hauptfeldes für sich gegen die teilweise nur halb so alte Konkurrenz entschieden und sich einen Extra-Applaus verdienten.
Aber nicht nur das Hauptrennen, auch die anderen Klassen hatten es in sich. Vor allem das „Fette-Reifen“-Rennen der Kinder, die naturgemäß den größten Applaus bekamen.
So konnte Organisator Udo Cremer vom RSV Düsseldorf ein positives Fazit ziehen: „Wir hatten etliche Nachmeldungen, dass wir so viel Startgeld eingenommen haben wie noch nie.“ Zwar waren kaum hochkarätige Fahrer im Starterfeld, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Vor allem, weil die Stadt angekündigt hat, das Rennen künftig mehr zu unterstützen. Cremer: „In sechs Wochen haben einen Termin im Rathaus.“