Diana bringt den Sommer mit
Beim Rennen des Jahres gibt’s die Sonnen- Garantie. Auf dem Grafenberg herrschte eine zauberhafte Stimmung.
Düsseldorf. Rheinländer sind kontaktfreudig und tolerant obendrein, sie genießen das Leben und wenn’s was zu feiern gibt, dann sind sie dabei. Deswegen ist das Frankreich-Fest immer größer geworden und längst ein beliebter Klassiker im Veranstaltungskalender der Landeshauptstadt. Die Zwillingsschwester heißt Diana und hält auf dem Grafenberg Hof: Das zweithöchst dotierte deutsche Rennen hat den Sommer gepachtet und ist vieles auf einmal: Familientag, Volksfest und gesellschaftliches Ereignis.
Da sitzen die kleinen Kinder im Kreis zum Schminken, während die etwas Größeren die Locken gedreht bekommen und sich fühlen wie Prinzessinnen. „My Baby just cares for me“ weht über den Platz, stilsicher intoniert von Barbara Oxenfort. Und auf der Picknick-Wiese geht es mit Top-Blick aufs Geläuf sehr relaxed zu.
Zauberhafte Stimmung also bei strahlendem Sonnenschein. Die fünf Euro, die an den Kassenhäuschen auszulegen sind, sind eher ein symbolischer Eintrittspreis — der Aufwand ist groß und der tolle Tag nur dank des Hauptsponsors Henkel auf diesem Niveau zu gestalten. Dafür dankt Oberbürgermeister Dirk Elbers im Vip-Zelt dem Unternehmenschef Kaspar Rorstedt. Ulrich Lehner dürfte sich mit angesprochen gefühlt haben. Der IHK-Präsident hat, als er noch Henkel-Chef war, den Import des 400 000-Euro-Rennens abgesegnet.
Das OB-Ehepaar spielt eine Hauptrolle an diesem Tag. Vor den Rennen und für den Wetteinsatz werden die Pferde am Führring beobachtet, Gattin Astrid muss immer wieder Auskunft geben, so exorbitant groß ist ihr lila Hut — gekauft hat sie ihn in der Carlstadt. Wenn es nun doch regnet auf dem Grafenberg, kann man sich da vielleicht unterstellen? „Sehr schön, das Jäckchen“, lobt schließlich Künstlergattin Christine Uecker, „genau wie bei Michelle Obama“. Uecker selbst hat sich mit einem zartgrünen Hauch von Hut geschmückt, es wirkt wie eine Beschwörung des immer währenden Frühlings. Bürgermeisterin Gudrun Hock dagegen trägt ein klassisch helles Modell.
Im Vip-Zelt plaudert ein braungebrannter Sportdezernent Burkhard Hintzsche („ich habe noch frei“) mit Frank Scholz, dem Leiter des OB-Büros. Auch Jonges-Baas Detlef Paar sieht sehr nach Urlaub aus, er hat dafür aber eine ganz andere Erklärung. „Ich werde sofort braun, wenn ich in die Sonne gehe. Das ist das Erbe meiner indonesischen Großmutter.“
Kulturdezernent Hans-Georg Lohe schmiedet einen Tisch weiter mit Bürgermeister Friedrich Conzen neue Pläne für die Kultur, daneben Bente und Steffan Valdemar Holm, neuer Intendant des Schauspiehauses — während auf der Terrasse Henkel-Aufsichtsratschefin Simone Bagel-Trah lange mit Jürgen Kluge spricht. Auch er ein Schwergewicht der deutschen Wirtschaft, Ex-McKinsey-Boss und heute Vorstandsvorsitzender von Haniel. Ebenfalls gesichtet: Annabelle und Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff, Qiagen-Chef Peer Schatz mit seiner Frau Nadine, Roger Klüh mit seiner Coco sowie Schokoladenkönig Heinz-Richard Heinemann im eng sitzenden weißen Anzug.