Freizeit Düsseldorfs erste neue Stadtstrände sollen im April öffnen
Düsseldorf · Kritik aus der Politik hat zu Verzögerungen bei der Einrichtung der neuen Stadtstrände in Düsseldorf geführt. Das Konzept wird jetzt aber wie geplant umgesetzt.
Am 1. März sollten eigentlich die neuen Stadtstrände in Düsseldorf eröffnen. Doch dann zögerte die Stadt bei der Unterzeichnung der Verträge. Zu viel Kritik hatte die getroffene Vereinbarung mit Projektentwickler „Küssdenfrosch“ nach sich gezogen. Die CDU monierte zu geringe Pachteinnahmen der Stadt und fürchtete mit der FDP zu massive Containeraufbauten. Monika Lehmhaus von den Liberalen sah sogar eine zunehmende „Ballermannisierung“ kommen.
All diesen Einwänden zum Trotz sagt die Stadt nun auf Anfrage unserer Redaktion, dass das Konzept „in unveränderter Form umgesetzt werden“ wird. Geplant sei, dass die Strände Mitte April am nördlichen Robert-Lehr-Ufer und vor dem Kit-Café sowie Mitte Juni am Tonhallenufer unter der Oberkasseler Brücke eröffnen.
Das bestätigt auch Andreas Knapp, einer der beiden Geschäftsführer von „Küssdenfrosch“ im Gespräch mit unserer Redaktion. Es könne allerdings auch Ende April werden, da die Container nach der Zusage der Stadt jetzt erst bestellt würden. Man habe unnötiges Risiko vermeiden wollen, da eine mittlere sechsstellige Summe für die Sonderanfertigungen investiert werden müsse. „Es ist schade, dass wir zwei Monate verloren haben, aber wir sind trotzdem sehr froh, dass es noch geklappt hat.“
Stadt hatte die Verträge noch einmal juristisch überprüft
Drei Container für den Getränkeverkauf und die Herausgabe von Leimöbeln plus Toilettenwagen und drei Foodtrucks sollen bei gutem Wetter jeweils an den ersten beiden Standorten stehen. Zwei übereinander gestapelte Container sind allerdings nur für den Kunst- und Kulturstrand am Ufer vor der Tonhalle angedacht. Am genauen Konzept wird zurzeit noch gearbeitet, wie Knapp sagt. Er hoffe, am Ende auch die Kritiker überzeugen zu können, mit einem ansprechenden Aussehen und einem Ort mit „cooler und entspannter Atmosphäre“, wie er in Düsseldorf fehle.
Der Vorwurf „Ballermannisierung“ habe ihn sehr getroffen, da man genau das eben nicht wolle. Partys sind laut Vertrag zudem ausgeschlossen. Auch kommerzielle Interessen habe man bewusst zurückgestellt — so gibt es keinen Verzehrzwang —, man wolle vielmehr gute Orte für die Stadt schaffen, wie man sie aus Amsterdam, Kopenhagen oder Lissabon kenne.
Die Stadt sagt auf Anfrage unserer Redaktion, dass man die Kritik am Konzept „sehr ernst genommen“ und die Verträge noch einmal „juristisch überprüft“ habe. „Im Ergebnis konnte keine unangemessene Vertragsgestaltung festgestellt werden“, wie es vom zuständigen Dezernat heißt. Hintergrund ist, dass innerstädtische Regeln vorsehen, dass Pachtverträge, die nicht länger als für fünf Jahre abgeschlossen werden und einen jährlichen Pachtzins von 50 000 Euro nicht überschreiten, keiner Zustimmung vonseiten der Politik bedürfen, es sei denn diese hätte sich eine Entscheidungsbefugnis zuvor ausdrücklich vorbehalten. So hat es die Stadt zumindest jetzt der Politik in einer schriftlichen Antwort im Rat dargelegt.
Zur Erklärung: Der Vertrag mit „Küssdenfrosch“ wird vorerst nur für fünf Jahre schlossen, die jährliche Pacht liegt bei 14 200 Euro, plus drei Prozent vom Nettoumsatz, wenn der 1,2 Millionen Euro übersteigen würde.