Die Lust auf den Edel-Burger
Neue Restaurants wie das „Richie’n Rose“ oder „What’s beef“ liegen im Trend — die Anzahl in der Stadt wächst.
Düsseldorf. Um die Mittagszeit ist Rosina Fuchs kurz angebunden. Die Mitinhaberin von „Richie’n Rose — Burger No. 1“ in Unterbilk hat alle Hände voll zu tun. Kinder, Jugendliche, Singles und Büroleute, die Pause haben, wollen so schnell wie möglich etwas zu essen haben. „Aber ein guter Burger braucht seine Zeit“, erklärt Fuchs.
Denn in ihrem Laden, den sie seit April gemeinsam mit Richard Nicolaus, dem Ex-Koch der Toten Hosen betreibt, kommt nicht schnödes Fast-Food auf den Tisch. In der Küche arbeitet Nicolaus nur mit ausgewählten, hochwertigen Produkten.
Für die Burger verwendet der Chefkoch Nebraska-Beef oder das Fleisch vom Wagyu-Rind. Fuchs: „Wir drehen mehrmals täglich frisches Fleisch durch den Wolf.“ Tiefkühlware sei tabu. Für Vegetarier landet getrüffelter Tofu zwischen den Brötchenhälften.
Das „Richie’n Rose“ ist einer von drei Burgerläden, die innerhalb kürzester Zeit in der Stadt eröffnet haben. Ein viertes Geschäft „Beefy Burger“, soll bald an der Oststraße entstehen. Derzeit sucht Gastronomin Saskia Riese Servicepersonal dafür.
Alle Lokale haben ähnliche Konzepte: Der Burger kommt in einer Deluxe-Version daher mit knackfrischen Beilagen. Der Gast bestellt an der Theke und wird aufgerufen, wenn sein Essen fertig ist.
Dass in Düsseldorf gleich mehrere Lokale auf dieser Schiene fahren, ist für Rosina Fuchs nicht ungewöhnlich. „Das war längst überfällig“, sagt sie. Düsseldorf hinke Köln immer hinterher. Dort gebe es bereits seit Jahren solche Burgerläden.
Das große Geschäft mit den gegrillten Frikadellen erhofft sich auch das erst vor wenigen Tagen eröffnete „Stier Royal“ in Friedrichstadt. Es ist ein Ableger der „Bronx Bar“ in Flingern. Im neuen Restaurant steht jedoch ganz klar die Fleischeslust im Vordergrund.
Gebrutzelt wird auf offener Flamme und heißem Lavastein. Frisch sind auch die Hot Dogs — die Würstchen beziehen die Inhaber Dietmar Neidig, Reuven Schockner (Koch) und Christoph Söhnel von Metzger Peter Inhoven. Ein Unterschied zu den anderen Anbietern: Die Macher bieten mittags und abends vollen Service am Tisch an.
Mitten im japanischen Viertel hat sich Selim Varol mit seinem „What’s Beef“ im Juni niedergelassen. Mit saftigem Rindfleisch, ofenfrischen Brötchen, frischen Salaten und würzigen Saucen wollte er die Kundschaft überzeugen. Im ersten Monat lief es gut. Danach stellte das Ordnungsamt fest, dass Varol gar keine Konzession für das Lokal hat.
Seit Montag Mittag ist das Fast-Food-Restaurant allerdings wieder am Start. Varol ist überzeugt, dass sich sein Konzept in der Landeshauptstadt durchsetzen wird. „Wir bieten ein hochwertiges Produkt an. Der Gast kann direkt in unsere Küche schauen“, unterstreicht der Gastronom.
Burgerläden seien ein weltweiter Trend. In Berlin gebe es davon bereits mehr als 50. Deshalb mache er sich über zu viel Konkurrenz keine große Sorgen. Auch nicht darüber, dass er sich mit der künftigen Betreiberin von „Beefy Burger“ rechtlich auseinandersetzt. Dabei geht es um ein Logo, das Varol sich bereits hat schützen lassen.