Die SPD feiert „an Tagen wie diesen“
Die Sozialdemokraten feierten ihren Sieg bis tief in die Nacht, bei der CDU herrschte Abschiedsstimmung.
Düsseldorf. Und immer wieder die Toten Hosen: „Tage wie diese“ läuft gleich mehrmals bei der SPD-Wahlparty im Ufer8 am späten Sonntagabend. Dazwischen hört man andere Sieges-Songs wie „We are the champions“ von Queen. Dazu feiern ausgelassene Parteianhänger auf der Tanzfläche — es ist wahrscheinlich die größte und ausgelassenste Party der Sozialdemokraten in Düsseldorf seit 20 Jahren.
Zu vorgerückter Stunde begibt sich auch der frisch gewählte neue Oberbürgermeister Thomas Geisel auf die Tanzfläche. Immer an seiner Seite: Ehefrau Vera. Gemeinsam legen sie später auch noch einen Disco-Fox aufs Parkett. Bis kurz vor Mitternacht bleibt der künftige Stadtchef.
Spannend ist auch zu sehen, wer so alles mitfeiert: Ministerpräsidenten Hannelore Kraft etwa lässt sich blicken, sie schenkt Geisel einen Schlüsselanhänger für sein neues Büro. Sogar fast den ganzen Abend mit dabei ist Frank Grenda, der neue Ratsherr von den Piraten. Es scheint, als verstehe er sich blendend mit den Genossen.
Überaus gedämpft ist naturgemäß die Stimmung bei der Wahlparty der CDU auf dem Hof der Brauerei Schumacher an der Oststraße: In kleinen Gruppen stehen der Düsseldorfer Chef der Christdemokraten, Thomas Jarzombek, und Bürgermeister Friedrich Conzen mit anderen Parteimitgliedern zusammen und diskutieren über das schlechte Abschneiden. Und immer wieder wird spekuliert, ob sich Dirk Elbers denn noch werde blicken lassen.
Gegen 21.30 Uhr taucht er dann tatsächlich auf: Zusammen mit seiner Frau Astrid betritt der Noch-OB den Brauhof. Spontan kommt langanhaltender Beifall auf, einige der Anwesenden haben Tränen in den Augen. In einer Ansprache bedankt sich Elbers bei allen, die ihn in den vergangenen Monaten unterstützt haben, und richtet den Blick in die Zukunft:
„Wir sind besser, als wir heute da stehen — und auch, als wir jetzt glauben. Ich komme irgendwann auf jeden Fall wieder.“ In welcher Funktion, das lässt der scheidende Oberbürgermeister allerdings offen, und weitere Fragen zu seiner Zukunft will Elbers auch nicht beantworten — weder am Wahlabend selbst, noch am Montag.
Immer wieder trösten ihn CDU-Mitglieder und/oder enge Mitarbeiter aus seinem Büro — und Elbers tröstet sie. Eng bei ihm sind mehrere Dezernenten, die auch in der Stunde der Niederlage zu ihrem Noch-Chef stehen.