Die Venetia will den Pelz
Ursula Schmalz präsentiert ein erstes Kleid ihrer neuen Garderobe — und wird wohl auch einen Pelzmantel tragen. Trotz Bedenken.
Düsseldorf. Das erste Kleid passt wie angegossen. Um die weiteren macht die zukünftige Venetia Ursula Schmalz ein großes Geheimnis. Welche Farben, welcher Stoff — alles geht, nichts muss. Außer der Farbe Gelb: Die haben die 26-Jährige und die Gerresheimer Modedesignerin Julia Fech (31) nicht ins Auge gefasst.
Auch bei der umstrittenen Frage nach dem Pelzmantel hält sich die zierliche Frau bedeckt: „Die Mantelfrage soll offenbleiben.“ Alexander Slupinski vom Pelzgeschäft Slupinski verrät jedoch: „Die Venetia hat sich hier einen Mantel ausgesucht. Wann wir ihn präsentieren, steht aber noch nicht fest.“ Es wird wahrscheinlich ein echter Pelz werden. Farbe und Pelzart will er noch nicht verraten.
Bei der offiziellen Anprobe ist die zukünftige Venetia elegant der Frage nach der moralischen Seite des Pelz-Tragens ausgewichen: „Ich bin dem recht offen gegenüber eingestellt. Was die Eleganz eines Pelzes angeht, gibt es aber bei offiziellen Anlässen wohl keine Alternative.“ Hans-Peter Suchand, Pressesprecher des Comitee Düsseldorfer Carneval (CC), grätschte dazwischen: „Die Venetia braucht nun einmal einen Mantel — und sie wird einen bekommen. Ob Pelz oder nicht, schön wird er so oder so.“
Angeblich sucht die Venetia für den Kauf des Pelzes eigenhändig Sponsoren. Einen gesonderten Präsentationstermin wird es wohl auch deswegen geben, um empörten Tierschützern — erst einmal — aus dem Weg zu gehen. Bei der Verkündung, dass das Pelzgeschäft Slupinski, das die Venetien seit Jahren ausstattet, im Dezember schließt, hatte die Tierrechtsorganisation Peta gejubelt (wir berichteten). Auch CC-Präsident Josef Hinkel hatte Pelzmänteln gegenüber wiederholt Skepsis angemeldet.
In puncto Eleganz kann man Ursula Schmalz bei der gestrigen Präsentation des ersten Kleides jedenfalls nichts vormachen: Routiniert dreht sie sich im bodenlangen Kleid aus blauer Wildseide und französischer Spitze. Ungefähr 2000 Pailletten zieren das Kleid. Dafür saßen Fech und Schmalz ungefähr 120 Stunden zusammen: Es muss natürlich alles maßgeschneidert sein. Für die nächsten Kleider werden dann auch einige Nachtschichten fällig, ist sich Fech sicher. Sie ist begeistert von der natürlichen Anmut der zierlichen Düsseldorferin: „Sie kann so viele Farben tragen.“
Viel Stoff muss die Modedesignerin selbst für bodenlange Kleider nicht verwenden: Denn die zukünftige Venetia hat Kleidergröße 34 und ist 1,58 Meter groß — beziehungsweise klein: „Ich werde in der Session regelmäßig High Heels tragen“, sagt sie. Auch, um neben Prinz Carsten Franke nicht zu klein auszusehen — dieser ist 1,89 Meter groß. „Hohe Schuhe sind aber nichts Unbekanntes für mich, die trage ich auch sonst gerne mal.“ Aber auch in Jeans und Turnschuhen ist sie privat zu sehen.
Muss sie für ihre Traum-Kleidergröße auf Vieles verzichten? „Nein, nein. Ich trainiere zwei Mal in der Woche bei der Tanzgarde der KaKaJu und gehe joggen. Das reicht.“ Wirklich? „Naja, als angehende Medizinerin ernähre ich mich natürlich nicht nur von Schokolade.“