Die Zahl der Nachtflüge ist gesunken

Airport weist Bilanz für 2013 aus, Fluglärmgegner: „Alles Schwindel“.

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Düsseldorf. Nein, der Flughafen, die Aufsichtsbehörde Bezirksregierung und die organisierten Fluglärmgegner finden wohl nie zu einer gemeinsamen Sicht der Dinge.

Nicht einmal, wenn sie die gleichen Zahlen kommentieren. So schreibt der Flughafen über seinen jüngsten Nachtflugreport: „Weniger Flugbewegungen in den Abendstunden“.

Bei den „Bürgern gegen Fluglärm“ heißt das: „Nachtflugbeschränkungen sind Etikettenschwindel“.

Zum Hintergrund: Der Flughafen listet in dem Report für 2013 166 Starts nach 22 Uhr und 785 Landungen nach 23 sowie von 5 bis 6 Uhr auf: „Damit sind die Nachtflugbewegungen gegenüber 2012 deutlich zurückgegangen, bei den Landungen um 25 Prozent“, sagt Flughafenchef Thomas Schnalke, „und das trotz unvorhergesehener Einflüsse wie Streiks oder dem strengen Winter.“

Die Bezirksregierung führt in ihrer Jahresbilanz 2013 insgesamt nur 65 genehmigte Nachtstarts und -Landungen sowie drei ungenehmigte Landungen auf. 2012 waren es noch fast doppelt so viele. Doch diese Zahl besänftigt die Fluglärmgegner natürlich kein bisschen.

Denn nur rund zehn Prozent aller Nachtflüge sind überhaupt genehmigungsbedürftig: Der Rest steht durch die „Homebase-Carrier-Regelung“ weitgehend im Belieben jener Fluggesellschaften, die in Düsseldorf einen anerkannten Wartungsschwerpunkt haben (insbesondere Air Berlin und Lufthansa). So dürfen die ohne Genehmigung jederzeit — außer in der „Kernnacht“ von 0 bis 5 Uhr — in Lohausen landen. „Und genau das ist der eigentliche Skandal“, klagt der Verein.

Der Flughafen greift da lieber zur Prozentrechnung: Bei den Spät-Starts kommen da 0,08 Prozent bezogen auf alle Starts heraus; bei den Landungen sind es 0,37 %.