Rundmail Dienstwagenaffäre bei der Rheinbahn: Betriebsrat bricht mit Vorständin

Düsseldorf · Eine Rundmail von Sylvia Lier empört die Arbeitnehmervertreter.

Sylvia Lier hat eine Rundmail an alle Rheinbahn-Mitarbeiter geschrieben.

Foto: Rheinbahn/Pascal Bruns

Rheinbahn-Finanzvorständin Sylvia Lier hat sich per Rundmail an alle Rheinbahner gewandt. In dieser betont sie ihre Unschuld in der Dienstwagenaffäre. Die Art und Weise kam beim Betriebsrat nicht gut an. Das berichtet der „Express“.

Mit großer Bestürzung habe sie die Berichterstattung zu ihrer Person aufgenommen, schrieb Lier in ihrer Mail. Dabei sei sie fest überzeugt, dass sie nicht gegen Vereinbarungen ihres Vertrages verstoßen habe. Es ist vor allem ein Satz, der beim Betriebsrat für Empörung gesorgt hat. „Das Rheinbahn-Team mit all seinen überragenden und engagierten Mitarbeitern hat es schlicht nicht verdient, durch eine derartige Berichterstattung in Verruf zu geraten.“

Der Betriebsratsvorsitzenden Michael Pink reagierte mit deutlichen Worten: „Frau Lier will die persönlichen Vorwürfe gegen sie als Angriff auf alle Rheinbahn-Mitarbeiter hinstellen.“ Er sei entsetzt über diesen „völligen Missgriff“ in das nach dem Ausscheiden des früheren Vorstandssprechers Michael Clausecker gerade wieder gewachsene Betriebsklima. Dieser zeuge von mangelhafter Selbstreflexion. „Ich stelle mich hier voll vor alle Kolleginnen und Kollegen und fordere eine lückenlose Aufklärung der Vorwürfe gegen sie. Das Vertrauensverhältnis zu ihr ist sowohl meinerseits als auch seitens der Gesamtbelegschaft nicht mehr vorhanden. Das ist hier die Stimmungslage, wie ich sie täglich in vielen Gesprächen leider feststellen muss“, erklärte Pink.

Nach Informationen des „Express“ soll Sylvia Lier ihre Mail nicht mit ihren Vorstandskollegen Klaus Klar und Michael Richarz abgestimmt haben. In der kommenden Woche tagt zum Fall Lier erst der Präsidialausschuss des Aufsichtsrats, danach das komplette Aufsichtsgremium.