DNA führt zu den Burgplatz-Schlägern
Mutmaßliche Täter (18, 19 und 20) kommen aus Duisburg und sind alle vorbestraft.
Düsseldorf. Die akribische Auswertung von DNA-Spuren und Fingerabdrücken am Burgplatz vor dem Eiscafé hat die Polizei zu den mutmaßlichen Schlägern vom Rheinufer geführt.
Wie berichtet, sind die jungen Männer (18, 19 und 20) bereits in Untersuchungshaft. Ihnen wird gemeinschaftlicher versuchter Totschlag vorgeworfen. Das Opfer wird von dem Ermittlungserfolg der Kripo nichts mitbekommen. Der 33-Jährige befindet sich weiter in einem lebensbedrohlichen Zustand.
Alle drei Verdächtigen kommen aus dem Duisburger Stadtteil Neudorf und sind wegen etlicher Delikte vorbestraft. Ausschlaggebend für die Festnahme der Männer war nach Aussage von Guido Adler, Leiter der Mordkommission, die schnelle und weiträumige Absperrung des Tatorts durch seine Kollegen. „Wenn ein Opfer in Lebensgefahr schwebt und die Täter flüchten konnten, das ist so etwas wie ein Super-Gau“, so der Kriminalhauptkommissar.
Doch die Beamten fanden am Tatort Spuren — unter anderem, weil auch Flaschen angefasst und geworfen worden waren —, schickten sie zum Landeskriminalamt zur Auswertung und hatten Erfolg: Zwei Täter mit einschlägigem Hintergrund wurden identifiziert: Tefik K. (20) und Pascal R. (19). Der ältere „massiv vorbelastet“ wegen Gewalt- und Eigentumsdelikten. Er war erst kürzlich aus der Haft entlassen worden. Auch der 19-Jährige ist vorbestraft, er ist Schüler.
Doch noch fehlte ein dritter Schläger. Da die ersten beiden Identifizierungen sofort Ermittlungen der Düsseldorfer Kripo bei den Duisburger Kollegen nach sich zogen, stellte sich schnell heraus, dass auch Charles M. (18) zu der Clique gehörte. Auch er war am Tatort, stellte sich bei weiteren LKA-Spurenuntersuchungen heraus.
Tefik K. und Charles M. sind zudem auf einer Videosequenz zu sehen, die zehn Minuten nach der Tat von einer Kamera an der Neustraße aufgezeichnet wurde. Die Puzzleteile waren ineinandergefügt — schon in der vergangenen Woche. Dann folgte eine intensive Observation. Adler: „Unser Plan war, alle zeitgleich festzunehmen, damit niemand gewarnt wird.“
Doch es lief anders: Tefik M. wurde von Duisburger Polizisten in einem geklauten Auto festgenommen. Und Charles M. war nicht zu Hause, als die Polizei losschlagen wollte. Ein Sondereinsatzkommando überwältigte ihn auf einer Straße in der Nähe der A 3-Abfahrt Wedau. Reibungslos wurde Pascal R. festgenommen.
Laut Adler räumen die durchtrainierten Verdächtigen, die sonst nicht in der Altstadt anzutreffen seien, die Beteiligung an der Schlägerei ein. „Sie schrauben ihren Tatbeitrag erheblich herunter.“ Auslöser für die Eskalation waren offenbar Flaschenwürfe.