Dramatische Passion in der Johanneskirche
Düsseldorf. Bis zum letzten Platz besetzt war am Karfreitag die Johanneskirche. Kein Wunder, denn eines der bewegendsten Werke der Kirchenmusikgeschichte stand auf dem Programm: Bachs Johannespassion.
Schon der motorisch ernste Streicherbeginn mit den sich klagend einbringenden Dissonanzen der Holzbläser schafft einen Ausdruck von Erregung und heißem Atem. Die Aufführung durch den Düsseldorfer Kammerchor und das Chamber-Jam-Ensemble unter der Leitung des Johannes-Kantors Wolfgang Abendroth erwies sich als ausgesprochen dramatisch.
Chor und Orchester waren fest miteinander verzahnt und fanden zu agilem Miteinander. Aber auch die sanften Passagen gelangen eindrucksvoll durch ein sehr subtiles Piano. Mit dem Tenor Achim Kleinlein fand sich ein sehr textverständlicher Evangelist, der die Passionsgeschichte spannend deklamierte. Leider wirkte er in hohen Lagen etwas angestrengt. Für größeren vokalen Genuss sorgten die Sopranistin Geesche Bauer und die Altistin Christine Wehler mit ihren glänzenden Stimmen.