Kirmesbilanz 1,8 Millionen Gäste zur Halbzeit: Die Kirmes läuft rund
Düsseldorf · Schausteller freuen sich über ideales Wetter. Kaum Arbeit für die Polizei. Die Zahl der Falschparker sinkt drastisch.
„Ich habe nach dem ersten Wochenende nur zufriedene Schausteller gesehen“, freut sich Kirmes-Architekt Thomas König. Auch die Polizei ist bisher absolut zufrieden, mit zwei Raubdelikten und zwölf Schlägereien war das Kriminalitätsaufkommen bisher absolut überschaubar. Und das, obwohl bis Dienstagabend schon 1,8 Millionen auf den Rheinwiesen waren. Inzwischen läuft es auch bei der Rheinbahn rund.
Wie König erklärt, sei das Konzept aufgegangen, noch mehr auf Familien zu setzen: „In den vergangenen Jahres hatten wir abends sehr viele Menschen auf dem Platz, aber nachmittags war es leer.“ Das habe sich diesmal geändert, denn viele Familien mit Kindern kommen schon nachmittags. Das liege aber auch an dem idealen Kirmes-Wetter: „Es ist trocken, aber nicht so warm, dass die Leute lieber ins Schwimmbad gehen.“ Das sei deutlich besser als die Hitzewelle im vergangenen Jahr. Besonders deutlich habe man das Dienstagabend am hohen Besucheraufkommen: „Da haben wir sonst normalerweise eine Delle bei den Zahlen.“
Ähnlich positiv fällt die Halbzeitbilanz der Polizei aus. Besonders brav sind in diesem Jahr die Autofahrer. Bisher mussten nur 48 Fahrzeuge abgeschleppt werden. „Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 212“, erklärte Polizeisprecher Markus Niesczery. Auch ansonsten sei das Kriminalitätsaufkommen auf den Rheinwiesen unauffällig. Lediglich bei den Taschendiebstählen könnte es am Ende einen Anstieg geben. Bisher wurden zwölf Diebstähle angezeigt. 2018 waren es insgesamt 18. In der Nacht zum Mittwoch konnte allerdings eine Frau festgenommen werden, die eine Geldbörse gestohlen hatte.
Ein bisschen Anlaufschwierigkeiten hatte die Rheinbahn, um aufs richtige Gleis zu kommen. Gleich zum Auftakt sorgten zwei Busfahrer für Aufregung, die vergessen hatten, dass sie mit ihren Fahrzeugen während der Kirmes nicht über die Oberkasseler Brücke fahren können. Insgesamt fünf Busse fuhren sich in den Anti-Terror-Sperren fest und mussten von der Polizei rückwärts wieder von der Brücke geleitet werden. In vier Fällen handelte es sich um Leerfahrten von Rheinbahn-Bussen, die auf dem Weg ins Depot waren. In einem Fall hatte ein Reisebus das Warnschild vor der Brücke übersehen. Sehr zufrieden sei man mit dem neuen Hochbahnsteig am Luegplatz, der erst kurz vor Beginn des Volksfestes fertig geworden ist. „Das läuft dort reibungslos“, sagt Rheinbahnsprecherin Heike Schuster.
Reagieren will das Unternehmen auf die Beschwerden von Fahrgästen, die am Wochenende an der Heinrich-Heine-Allee nicht in die überfüllten Bahnen einsteigen konnten. Zukünftig sollen auch leere Bahnen von der Altstadt aus eingesetzte werden.