Größte Kirmes am Rhein Wilde Zombie-Jagd auf den Rheinwiesen
Düsseldorf · Kirmes-Architekt Thomas König präsentierte am Mittwoch die Neuheiten. An vielen Fahrgeschäften wird noch bis Freitag geschraubt.
Eine Kinder-Achterbahn, in der garantiert der Wurm ist, die Geisterbahn, in der sich die Fahrgäste gegen gruselige Zombies wehren müssen und ein preisgekröntes Karussell, das eine zweite Chance erhält. Kirmes-Architekt Thomas König führte am Mittwoch vor, was die größte Kirmes am Rhein in diesem Jahr zu bieten hat. Jedenfalls so weit möglich. Denn an einigen Fahrgeschäften wird bis zur Eröffnung am Freitag noch eifrig geschraubt.
Besonders gespannt ist Martina Dorenkamp-Schäfer. Die feierte mit ihrem Vodoo Jumper vor vier Jahren auf den Rheinwiesen Weltpremiere. Das war jedenfalls so geplant. Allerdings streikte der Motor des Karussells immer wieder. „Es lag nur an einem ganz kleinen Teil. Aber das musste aus Italien eingeflogen werden“, erinnert sich die Schaustellerin. Im vergangenen Jahr bekam der Vodoo Jumper das Prädikat „Bestes Karussell Europas“. Da entschloss sich Thomas König, der Familie eine zweite Chance zu geben: „Offenbar läuft es jetzt.“ Und wie. Der Vodoo Jumper gehört zu den Fahrgeschäften, die schon betriebsbereit sind. Auch sonst überlässt Martina Dorenkamp-Schäfer nichts dem Zufall. An der Kasse sitzt als Aufpasser die sieben Jahre alte Cherry. An der Mini-Malteserhündin kommt niemand vorbei. Cherry kassiert für die Fahrt 4,50 Euro.
In der Geisterfabrik wird der
Kirmes-König gekrönt
Attraktive Neuheiten zu finden wird immer schwieriger. Das absolute Highlight ist in diesem Jahr die Geisterfabrik. Die ist nicht nur gruselig, sondern auch spannend. „Die Besucher können während der Fahrt mit Infrarot-Pistolen auf 200 Ziele schießen“, erklärt Betreiber Rico Rasch das Konzept. Es geht darum, schreckliche Zombies zu bekämpfen, die die Herrschaft über die Geisterfabrik übernehmen wollen. „Dabei können sich bis zu sechs Personen auch duellieren. Das macht viel Spaß.“ Täglich wird ein Highscore ermittelt und am Ende des Volksfestes darf sich der Kirmes-König über ein Fan-Paket freuen. Pro Fahrt kostet das Grusel-Vergnügen sechs Euro.
Passend zum warmen Sommerwetter hat Hannes Hofmann sein „Aqua velis“ aus Thüringen mit an den Rhein gebracht. Denn bei dem Laufgeschäft dreht sich alles ums Wasser. Die Besucher balancieren auf Steinen über die Fluten, müssen Brücken überwinden und am Ende stellt sie noch ein Spiegel-Kabinett auf die Probe. Der fröhliche Marsch durch die Wasserwelt kostet vier Euro, 3,50 Euro für Kinder.
Kölner bringt die größte
Ameise der Welt mit
Das Familienpublikum wünscht sich der St. Sebastianus Schützenverein auf den Rheinwiesen. Dafür steht Ingo Bauermeister, der mit seiner Kinder-Achterbahn „Willi, der Wurm“ aus Köln nach Düsseldorf gekommen ist. Kinder ab zwei Jahren dürfen durch die hübsch dekorierte Karussell-Landschaft fahren. Blickfang ist eine acht Meter große Ameise. „Das ist die größte Ameise der Welt“, versichert Bauermeister. Die Fahrt für Achterbahn-Einsteiger kostet drei Euro. Begleiter dürfen zum gleichen Preis dabei sein.
Rasant geht es bei Dirk Löffelhardt und seinem Ghost Rider zu, auf dem sich die Mutigen gleich mehrfach überschlagen. „Wir haben aber verschiedene Einstellungen. Wenn das Samstagsnachmittags-Publikum da ist, fahren wir ein wenig vorsichtiger“, sagt der Chef, „abends machen wir dann ein paar Überschläge mehr.“ Das Ticket für die turbulente Fahrt kostet 4,50 Euro.
Eine Alternative zu den Bierzelten bietet Bauer’s Weingarten, der das französische Dorf ersetzt. Hier sollen Weine aus der Pfalz und Rheinhessen das Publikum anlocken, das eine Alternative zu den vollen und lauten Bierzelten sucht.
Familie Bauer ist schon seit
70 Jahren auf der Kirmes
Und dann sind da noch die Schausteller, die schon immer auf den Rheinwiesen waren. Wie die Familie Bauer mit ihrem Imbiss-Stand, der auch eine große Auswahl an Fisch anbietet. „Meine Oma war schon vor 70 Jahren hier. Ich habe noch Fotos, wie ich als Kind auf der Kirmes spiele“, erzählt Nicole Bauer, die das Geschäft mit Vater Karl-Heinz leitet. Vor ein paar Jahren musste sie mit ihrem Stand den Platz wechseln: „Aber das Stammpublikum ist uns treu geblieben. Darüber haben wir uns sehr gefreut.“