NRW 13 Düsseldorfer kämpfen um Medaillen
Düsseldorf · In zwei Wochen starten die Olympischen Spiele in der japanischen Hauptstadt. Mit dabei sind auch 13 Athletinnen und Athleten aus Düsseldorf, die unter anderem im Feldhockey, Florettfechten und Tischtennis Medaillen holen wollen.
Von Aufregung ist bei Selin Oruz nicht viel zu spüren – dabei geht es für die Verteidigerin des Düsseldorfer Hockeyclubs schon in der nächsten Woche nach Tokio zu den Olympischen Spielen. Aber Oruz wird mit gerade einmal 24 Jahren schon zum zweiten Mal bei Olympia dabei sein – in Rio de Janeiro sicherte sie sich 2016 mit ihrem Team Bronze. Und auch in diesem Jahr sind die Erwartungen hoch. „Wir haben uns in den letzten Jahren stark entwickelt und sind derzeit auf Rang vier der Weltrangliste“, sagt Oruz, „da rechnen wir uns natürlich Chancen aus.“ Dafür sind in ihrer Heimatstadt alle Daumen gedrückt, wie Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) am Donnerstag bei der Verabschiedung der Düsseldorfer Olympioniken sagte.
Insgesamt 13 Düsseldorfer Athletinnen und Athleten aus sieben Sportarten werden an den Olympischen und den Paralympischen Spielen in Tokio teilnehmen. Ein zweifacher Rekord: Das sind so viele Aktive und so viele Sportarten wie nie zuvor. Der bekannteste Sportler der Düsseldorfer Delegation ist Tischtennis-Star Timo Boll, der im Einzel und mit dem Team antritt. Im Para-Tischtennis sind Sandra Mikolaschek, Valentin Baus und der zweifache Silbermedaillen-Gewinner Thomas Schmidberger qualifiziert, Karla Borger und Julia Sude starten im Beachvolleyball. Judoka Johannes Frey und Ruderin Leonie Menzel freuen sich auf ihr Olympia-Debüt. Benjamin Kleibrink startet im Florettfechten – 2008 gewann er Gold. Die frischgebackenen Deutschen Meisterinnen im Feldhockey Selin Oruz und Nathalie Kubalski komplettieren das vom Deutschen Olympischen Sportbund nominierte „Team 2021“. Zudem haben Caroline Masson und Maximilian Kiefer vom Golfclub Hubbelrath den Sprung nach Tokio geschafft. In seiner Rede unterstrich Keller die besondere Verbindung Düsseldorfs zu Japan und die langjährige Tradition der Sportstadt Düsseldorf. „Ich merke hier bei jedem einzelnen Athleten und jeder einzelnen Athletin, wie das Feuer in ihnen brennt“, sagte Keller und wünschte „sportlich interessante, faire und sichere
Spiele“.
Da Corona-bedingt keine Zuschauer in Japan zugelassen sind, wird das Stadtoberhaupt die Wettkämpfe von Düsseldorf aus verfolgen. So wird es der japanische Generalkonsul Iwama Kiminori handhaben, der ebenfalls ein Grußwort an die Athleten richtete. Olympia als „großes Friedensfest“ stehe für interkulturelle Beziehungen und internationale Freundschaft, so Kiminori.
Timo Boll freut sich auf den Austausch mit anderen Athleten
Timo Boll freut sich bei seiner sechsten Olympia-Teilnahme besonders auf den Austausch mit den anderen Athleten. „Die Atmosphäre im Olympischen Dorf wieder zu spüren, das Feuer der Sportler, das ist ein ganz besonderes Gefühl“, sagte Boll. Große Sorgen wegen der Corona-Pandemie hat er nicht, das Team sei durchgeimpft und werde jeden Tag getestet. „Und wir sind einfach froh, dass die Spiele jetzt endlich überhaupt stattfinden.“
Auch Thomas Schmidberger, der 2016 Silber im Einzel und mit dem Team holte, vertraut den Veranstaltern – und freut sich, sich nach einer langen Trainingsphase wieder im Wettkampf messen zu können. „Wir hatten jetzt viel Zeit zu trainieren, die Hoffnungen auf Edelmetall sind definitiv da.“ Die Paralympischen Spiele beginnen am 24. August.
Wegen der Zeitverschiebung beginnen viele Wettkämpfe in der Nacht oder am frühen Morgen deutscher Zeit. Damit die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer trotzdem etwas von „ihren“ Olympioniken mitbekommen, wird ab dem 22. Juli eine Hausfassade im Medienhafen mit tagesaktuellen Inhalten angestrahlt.