Mehr als 2000 Läufer werden erwartet Weltrekordversuch bei der Kö-Meile in Düsseldorf

Düsseldorf · Mehr als 2000 Teilnehmer, Höchststand bei den Schulanmeldungen – und dann wird auch noch ein sportlicher Weltrekord versucht.

Im vergangenen Jahr lief Maximilian Thorwirth vorne bei der Kö-Meile mit.

Im vergangenen Jahr lief Maximilian Thorwirth vorne bei der Kö-Meile mit.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Kommende Woche werden sich wieder mehr als 2000 Läufer auf der Königsallee versammeln, um bei unterschiedlichen Läufen der New Balance Kö Meile dabei zu sein. Am Sonntag, 1. September, findet das Event statt, bei dem von Bambinis über Schüler, Jugendliche, Inklusionsläufer bis zu Weltklasse-Eliteläufern jeder starten kann.

Als der Kö-Lauf endete, überlegten Maximilian Thorwirth und sein Vater Frank, wie sie der Laufcommunity in ihrer Heimatstadt weiterhin etwas bieten könnten. „Wir wollten eine Veranstaltung für Düsseldorf bieten und der Stadt so etwas zurückgeben. Das Event soll nicht nur zum Laufen animieren, sondern auch nachhaltig für Bewegung und das Laufen begeistern.“ Die Strecke ist eine Meile lang, also 1609 Meter und führt einmal um die Königsallee herum.

Thorwirth ist Profi-Leichtathlet, der sich auf Mittel- und Langstreckenläufe spezialisiert hat und mehrfacher Deutscher Meister war. Seine Anfänge hatte er im Düsseldorfer SFD 75. Ihm liegt es am Herzen, den begeisterten Läufern den Lauf über die Kö weiterhin zu ermöglichen. Er ist stellvertretender Athletensprecher im Deutschen Leichtathletikverband und Co-Host des Podcasts Auslaufen. Thorwirth selbst wird anders als im vergangenen Jahr wegen einer Verletzung voraussichtlich nicht teilnehmen können.

Unter dem Motto „Düsseldorf läuft jemeensam“ wird nicht nur der Lauf veranstaltet, sondern parallel findet eine große „Laufparty“ statt. In ihrem eigenen Tempo können die Teilnehmer über die Kö laufen, es gibt eine Cheer-Zone, aus der fleißig angefeuert wird, einen DJ-Truck, Foodtrucks und eine „Run & Vibe Area“. Die Altersklassen für die regulären Läufe reichen von 18 bis 80 Jahren. Der Teilnehmerrekord wurde mit 2000 Anmeldungen schon zehn Tage vor der Veranstaltung geknackt. Insgesamt rechnen die Veranstalter mit etwa 2500 Teilnehmern, das wären 600 mehr als noch 2023.

Profisportler wird bei
der Kö-Meile starten

Als Besonderheit des diesjährigen Events wird der US-amerikanische Leichtathlet Yared Nuguse bei der Kö Meile einen Weltrekord über die Straßenmeile anpeilen. Der Olympia-Bronzemedaillengewinner über 1500 Meter wird auf der Königsallee versuchen, nicht weniger als die weltweite Bestmarke über die Meile zu knacken. Der Weltrekord für ein Straßenrennen über die Meile liegt bei 3:56,13 Minuten, aufgestellt wurde dieser 2023 von dem US-Amerikaner Hobbs Kessler. „Besonders wertvoll finde ich, dass die vielen Kinder und Jugendlichen, die wir am 1. September für das Laufen begeistern wollen, bei diesem Moment dabei sein können. So etwas hautnah zu erleben, bleibt den Läuferinnen und Läufern hoffentlich lange in Erinnerung“, sagt Thorwirth.

Er und das Organisationsteam haben in den vergangenen Wochen die nötigen Rahmenbedingungen für einen möglichen Weltrekord geschaffen. So wurde die Strecke nochmals vermessen, ein Anti-Doping-Test sichergestellt und eine spezielle Zeitmessung sowie mehr Kampfrichter organisiert. Der Startschuss zum Elite-Rennen mit Nuguse fällt planmäßig 13.25 Uhr.

Der unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Stephan Keller stehende Wettbewerb „Düsseldorfs Schnellste Schule“ wird ebenfalls einen Teilnehmerrekord verzeichnen. Mehr als 600 Schüler haben sich bereits angemeldet, im Vorjahr waren es knapp 500. Mit einer größeren Anzahl von Schülern sind unter anderem die ISR, die mit ihrem amerikanischen Schulbus zur Kö kommt, die Katholische Grundschule Niederkassel und das Humboldt-Gymnasium vertreten. Gemeinsam mit der Japanischen Schule soll es auch in diesem Jahr rund um die Kö Meile wieder Veranstaltungen geben.

Als Vorbild des Rennens dient die „Fifth Avenue Mile“ in New York. Denn so wie die berühmte Straße in Manhattan, verwandelt sich auch die Kö in eine amtlich vermessene Laufstrecke. „Bei dem Lauf sind mehr als 10.000 Läufer dabei. So groß sind wir noch nicht, aber vielleicht werden wir das ja mit der Zeit auch noch. Wir wollen so viele Menschen wie möglich zum Laufen animieren“, sagt Thorwirth.

Viel los sein wird entlang der Kö am 1. September vermutlich auch noch aus einem anderen Grund: Die Kö Meile fällt in diesem Jahr auf einen der verkaufsoffenen Sonntage in der Innenstadt. „Wir hoffen, dass wir mit den parallel stattfindenden Veranstaltungen umso mehr Menschen an dem Sonntag an die Königsallee ziehen und so Synergien schaffen.“

Los geht es um 10 Uhr mit dem Bambini-Lauf. Um 10.55, 11.45, 14.10 und 14.40 Uhr starten die Kö 5er. Die beiden Elite-Läufe sind für 12.35 Uhr (Frauen) und 13.25 Uhr (Männer) angesetzt. Einige der Teilnehmer in dieser Kategorie hat er im Rahmen seiner Wettkämpfe als Profiläufer kennengelernt. Es werden wieder deutsche und internationale Eliteathleten, Olympia- wie Weltmeisterschaftsteilnehmer erwartet.

Ein besonderer Programmpunkt ist außerdem die Reha-Care-Inklusionsmeile, die bei dem Lauf eine große Tradition hat. Rund 300 Teilnehmer werden erwartet. Auch in diesem Jahr haben die Veranstalter wieder mit der Werkstatt für angepasste Arbeit zusammengearbeitet, unter anderem gab es einen Malwettbewerb für das Motiv, das auf die T-Shirts gedruckt wird.