Benefiz-Regatta in Düsseldorf Rudern und schwitzen für Krebskranke

Düsseldorf · Nach zwei Jahren Corona-Pause starteten im Medienhafen 100 Teams bei der Benefiz-Regatta „Düsseldorf am Ruder“.

Bei „Düsseldorf am Ruder“ gingen auch Mitarbeiter der Rheinische Post Mediengruppe für den guten Zweck an den Start. Die Stimmung vor dem ersten Rennen im Medienhafen war prima.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

„Und zieht!“ Auf dieses Kommando legten sich die Mannschaften am Samstag im Medienhafen ordentlich in die Riemen. Um 9.30 Uhr fiel der Startschuss für die sechste Benefiz-Regatta zugunsten der Krebsgesellschaft NRW. Eine schweißtreibende Angelegenheit für die 100 Teams. Sie „pullten“ bei mehr als 30 Grad bis in den späten Nachmittag für den guten Zweck. In jedem Durchlauf traten vier Boote gegeneinander an. Es galt 230 und beim Finale 140 Meter so schnell wie möglich zu überwinden.

Am Einstieg unterhalb der Hafenmauer gab es bei den ersten Abfahrten noch Rangierprobleme – gar nicht so einfach, die langen Ruder auf Abstand zu den anderen Booten zu halten. Für den richtigen Rhythmus sorgten Vereinsmitglieder des Düsseldorfer Ruderclubs Germania 1904, die nicht nur als Steuerfrau und -mann die Teams anfeuerten. Sie hatten auch in den Wochen davor Trainingseinheiten am Unterbacher See mit den Ruderenthusiasten absolviert. Dabei wurde so mancher Krebs gefangen, wie es heißt, wenn der Ruderer sein Blatt nicht mehr aus dem Wasser bekommt. Denn synchron die langen Stangen zu handhaben, sieht leichter aus, als es ist, vor allem wenn noch Rhythmus mit Tempo koordiniert werden muss. Die Übung zahlte sich aber bei einigen spannenden Zieleinläufen aus.

Für Sandra Austinat vom Team Familienhilfe war es das erste Mal, dass sie bei der Regatta mitruderte. „Es macht riesig Spaß, auch wenn es echt anstrengend ist“, sagte sie und brachte damit die Motivation vieler auf den Punkt, für die gute Sache ins Boot zu steigen. Es gibt wohl kaum jemanden, der nicht schon einmal mit dem Thema Krebs konfrontiert gewesen ist. Sei es, dass sie wie Sandra Austinat selbst betroffen sind, oder Freunde, Familienmitglieder und Kollegen mit Krebs haben.

Jedes Team zahlte ein Startgeld – inklusive Training – in Höhe von 250 Euro, Schüler und Studenten 100 Euro. Der Erlös der Regatta geht an die Krebsgesellschaft NRW. 150 000 Euro kamen auf diese Weise in den vergangenen sechs Jahren für die Organisation zusammen, die damit verschiedene Projekte von der Beratung bis zur Vorsorge umsetzt.

Am Mittag überraschte das 1992 von Kriminalhauptkommissar Wolfgang Beutel gegründete Fallschirmteam des Sportlandes NRW Publikum und Teilnehmende. Ralf Schlauch sprang mit zwei weiteren Kollegen aus rund 2000 Metern Höhe ins Hafenbecken. Die Herren konnten bei der Landung tatsächlich im gerade einmal 70 Zentimeter flachen Wasser stehen.