Düsseldorf Düsseldorf baggert Beachvolleyball an

Die Stadt will zu einem Zentrum für den Sport werden. Großes Turnier am Burgplatz ist möglich.

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Düsseldorf. Für die Stadt Düsseldorf und für einige Top-Paare der deutschen Beachvolleyball-Szene könnte die geplante Allianz eine echte Win-Win-Situation werden. „Wir haben vor, in unmittelbarer Nähe der ,Halle Mensch’ Flächen bereitzustellen für Outdoor-Beachvolleyball-Felder“, erklärt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche den Plan, noch attraktiver für die Topspieler der Szene zu werden, nachdem auch die Sportevent-Halle Bedarf geäußert hatte, sich im Außenbereich zu vergrößern und auch die Kosten dafür tragen wird.

Hintzsche hatte das Glück, Zeuge des Olympiasieges von Kira Walkenhorst und Laura Ludwig vor Ort in Rio zu sein. „Dass sich die beiden Olympiasiegerinnen aber sogar hier in Düsseldorf zuvor auf die Spiele in Brasilien vorbereitet hatten, lief irgendwie unter dem Radar.“ Und nicht nur das. Auch die Olympiasieger der Männer von London 2012, Julius Brink und Jonas Reckermann, trainierten auf den Spielfeldern der „Halle Mensch“ in Lierenfeld. „Von diesem Schatz wusste hier niemand etwas“, sagte Hintzsche.

Die Idee, mehr für diese „hochattraktive Sportart“ und die Topsportler zu tun, war in Zusammenarbeit mit Peter Schmitz, dem Betreiber der „Halle Mensch“, sowie Alexander Walkenhorst, dem Bruder der Olympiasiegerin, für Burkhard Hintzsche danach ausgemachte Sache. „Mit relativ bescheidenen Mitteln können wir hier für einen dazu auch noch sehr trendigen Sport viel erreichen“, glaubt der Stadtdirektor und Sportdezernent, der den Raum für vier Outdoor-Felder schaffen möchte.

Alex Walkenhorst bestätigt den relativ geringen Aufwand und die Standortvorteile der Stadt. „Düsseldorf hat eine ausgezeichnete Infrastruktur, die Nähe zum Flughafen, die ausgezeichneten Trainingsbedingungen, und es gibt viele Sportler, die hier in der Nähe beheimatet sind“, sagte der 28-Jährige, der selbst zu den besten Spielern der Szene zählt und die Bundes- und Landesstützpunkte nicht als Nonplusultra ansieht.

„Ich könnte mir vorstellen, dass noch in der ersten Jahreshälfte dort gespielt werden kann“, kündigte Hintzsche an, der letztlich auch hofft, für das Team Tokio 2020 neue Spitzensportler für die Stadt zu finden.

„Wir hätten sicherlich auch mal die Möglichkeit, im Frühjahr, Sommer oder Herbst auf dem Burgplatz ein großes Turnier zu veranstalten“, sagte der Stadtdirektor. „Das würde zu Düsseldorf prima passen.“

Hintzsche wollte sich da noch nicht auf einen Termin beispielsweise im September festnageln lassen. Aber von diesem Plan ist auch Alex Walkenhorst grundsätzlich begeistert und glaubt sogar, dass er seine Schwester Kira mit ihrer Gold-Partnerin Laura Ludwig für eine Teilnahme gewinnen könnte. „Das wäre bestimmt ein Selbstläufer, da müssten wir noch nicht einmal groß Werbung für machen“, sagte Walkenhorst.

Zwar wäre die Veranstaltung dann kein Teil der Weltserie oder Deutschland-Tour, aber auch ein Einladungs-Turnier wäre mit den Kontakten der Walkenhorsts prädestiniert für ein außergewöhnliches Sportereignis mitten in Düsseldorf. „Ich sehe da ein Riesenpotenzial für Düsseldorf“, sagte der 28-Jährige. „Viele der Sportler wissen es zu schätzen, wenn sich eine Stadt so für einen Sport engagiert.“ Und genau das ist der sportliche Plan, den die Stadt Düsseldorf verfolgt.

„Da rennt man beim Beachvolleyball offene Türen ein. Denn die Förderung kommt so direkt beim Sportler an.“ Düsseldorf biete mit ihren Plänen für Teams eine Alternative, die nicht im Fördersystem stecken, aber vom Potenzial ebenso in der Lage sind, absolute Spitzenleistungen zu bringen. „Das ist nicht ganz uneigennützig von uns als Stadt. Natürlich hoffen wir, dass dann Teams aus Düsseldorf den Sprung in den Bundeskader schaffen und bei Olympia oder den lukrativen Turnieren starten“, sagte Hintzsche. „Das ist für Düsseldorf eine Superwerbung.“ Aufwand und Ertrag stehen bei einer Sportart, die zu Düsseldorf passt, in einem sehr guten Verhältnis. „Das Potenzial sollte man unbedingt nutzen.“