Ballett am Rhein Ann-Kathrin Adam: Unterrichten als Chance für das Leben nach dem Ballett

Ann-Kathrin Adam wollte immer nur tanzen.

Ann-Kathrin Adam wollte immer nur tanzen.

Foto: Gert Weigelt

Düsseldorf. Ann-Kathrin Adam entschied, Balletttänzerin zu werden, da war sie fünf Jahre alt. „Ich wollte immer tanzen“, sagt sie. „Immer nur tanzen.“ Wohl auch deswegen hat sie keine Sekunde daran gedacht aufzugeben, als es während ihrer Ausbildung an der John-Cranko-Schule in Stuttgart zwischenzeitlich mal nicht rund lief, weil Pädagogik eben nicht jedermanns Sache ist. Bereits mit 18 Jahren kam sie an die Düsseldorfer Oper und tanzte in der Kompanie von Youri Vamos, und sie blieb mit Freude, als Martin Schläpfer kam und ihr einen Vertrag anbot. „Ich hatte seine Arbeit in Mainz schon beobachtet.“

Foto: Gert Weigelt

Heute ist Ann-Kathrin Adam 30 Jahre alt, ans Aufhören denkt sie nicht, hat aber eine zweite Aufgabe gefunden, die sie erfüllt und eine Option für ihr Leben nach der Tanzkarriere sein könnte: das Unterrichten. Vor zwei Jahren hat sie in der Ballettschule einer Freundin zum ersten Mal Stunden gegeben. „Ich habe mich unglaublich gut vorbereitet und bin trotzdem vor Aufregung krank geworden.“

Foto: Gert Weigelt

Sie wollte und will es besonders gut machen, weil sie weiß, wie schwierig es ist, jungen Menschen die Komplexität von Körper und Tanz zu vermitteln und jeden auf diese manchmal mühevolle Reise mitzunehmen. „Ich tanze schon so lange, habe aber trotzdem den Eindruck, dass ich jetzt erst verstehe, worauf es ankommt.“ Künftig wird sie an der Ballettschule der Oper unterrichten. In puncto Arbeitsethos dürfte eine hochprofessionelle Tänzerin wie sie bei ihren Schülern jedoch Abstriche machen müssen. „Ich bin streng, aber positiv“, sagt sie, „und ich glaube, alle wollen und geben ihr Bestes.“ kus