Feste in Kaiserswerth Beim Stadtteilfest waren Schattenplätze begehrt
Kaiserswerth · Kulinarisches und Kulturelles lockte die Besucher. Die Diakonie informierte über ihre Ausbildungen und bot Führungen über ihr Gelände an.
Nach einem völlig verregneten Fest im Vorjahr waren die Prognosen und das Wetter gut für eine Superstimmung für das Kaiserswerther Stadtteilfest. Eigentlich konnte nichts schiefgehen. Allerdings: Der heiße Spätsommer war offensichtlich für nicht wenige potentielle Besucher „zu viel des Guten“, wie eine resignierte Händlerin feststellte. Besonders gefragt waren Schattenplätze und natürlich das Freibad „Flossen weg“, wo sich die Gäste bereits am Morgen drängten. Im Bereich des Klemensviertels wurden unter dem Namen „Kartoffelfest“ kulinarische Köstlichkeiten angeboten. Dazu präsentierte sich auf dem Klemensplatz ein Kunsthandwerker- und Lifestylemarkt.
Über die kleine Brücke Richtung Rhein konnten die Besucher inmitten historischer Gassen und Plätze vielfältige kulturelle Angebote entdecken. Darunter das beliebte „Lesefutter“, preisreduzierte Bücher als Mängelexemplare oder im Wiederverkauf. Zudem fanden sich dort Stände mit Musikalien und historischen Grafiken. Beim Mithören eines auf Englisch geführten Gesprächs zwischen einem Möbelrestaurator und einem Interessenten wurden die Schwierigkeiten eines Austauschs in Fachsprachen offenkundig.
Am Klemensplatz hatten die Fleischerei und die Bäckerei zusätzliche Stände errichtet, ebenso wie ein bekanntes Düsseldorfer Brauhaus. Seit etwa einer Woche gibt es dort mit „PastaManufaktur“ auch ein neues kulinarisches Angebot. Weiterhin mit vielen Tischen präsent: die Pizzeria und der italienische Feinkost- und Delikatessenhändler. Insgesamt aber galt: Schattenplätze waren Mangelware. Bekanntlich ist Kaiserswerth auch an gewöhnlichen Wochenenden ein sehr beliebtes Ausflugsziel.
Herrliche Möglichkeiten zum Sitzen zwischen alten Bäumen bot dagegen das 187. Jahresfest der Kaiserswerther Diakonie. Dort machte ein Open-Air-Gottesdienst auf der Festwiese vor dem Sophie-Wiering-Haus den Anfang des Festprogramms. Viele Stände mit Informationen zur caritativen Arbeit der Diakonie und Berufe im Sozial- und Gesundheitswesen waren im Wechsel mit gastronomischen Angeboten aufgestellt worden. Dieses Jahr wird zudem das erste „Aus:Bildungsfestival“ veranstaltet, bei dem Schüler, Eltern und andere Interessierte sich bei Fachleuten informieren konnten. Besonders beliebt ist traditionell das kulinarische Angebot der koreanischen Gemeinde. Zudem wurden im Stundenrhythmus Führungen durch den historischen Teil des Diakoniegeländes angeboten. Das Hotel Mutterhaus hatte sogar einen wunderschön eingedeckten Festtagstisch im Freien aufgeboten. Für Besucher und Kunden geöffnet waren der auf dem Gelände angesiedelte Laden EigenArt und die Kaiserswerther Buchhandlung.
Am Nachmittag erhöhten sich dann die Besucherzahlen. Gesehen wurden auch Shirts der „Invictus-Games“, vielleicht weil die Bahnen aus der Innenstadt zum Sportgelände auch weiter in den Norden fuhren. Bereits am Samstagmorgen war bei der Residenz des britischen Generalkonsuls ein größerer Pulk an Taxis und Polizeifahrzeugen gesichtet worden und die Gerüchte liefen, dass Prinz Harry dort gefrühstückt haben könnte. Ein dritter Bestandteil des großen Fests in Kaiserswerth war die Öffnung des Skulpturengartens der Werthmann-Heyne-Stiftung. Am Tag des offenen Denkmals bot zudem die Ruine Kaiserpfalz Führungen über die wechselvolle Geschichte dieses bedeutenden Monuments an.