Umbau des Bahnhofsvorplatzes Düsseldorf Mobilitätswende-Bündnis fordert Nachbesserungen der Pläne

Düsseldorf · Der Umbau des Konrad-Adenauer-Platzes stockt seit langem, nun soll es vorangehen. Doch es gibt noch viel Redebedarf.

Der Konrad-Adenauer-Platz soll umgebaut werden.

Foto: Christoph Schroeter

Seit Jahren stocken die Umbaupläne für den Konrad-Adenauer-Platz (KAP). Im Januar wurde nach erneuten Verhandlungen mit der Deutschen Bahn eine Einigung erzielt, am Donnerstag wird der Umbau Thema im Stadtrat. Doch an der Einigung gibt es auch viel Kritik, unter anderem vom Bündnis Mobilitätswende Düsseldorf und dem Verkehrsclub Deutschland (VCD).

So stehen nach Ansicht des Bündnisses die nach dem Kompromiss verbleibenden 30 Kurzzeitparkplätzen (vormals 59) der Verkehrswende entgegen. „Sie sind ein Relikt aus der autogerechten Stadt und könnten auch in die geplante Auto-Tiefgarage verlegt werden“, erklärt Detlev Wöske, Sprecher des Bündnisses. Iko Tönjes vom VCD fordert, den privaten Pkw-Verkehr komplett hinter den Hauptbahnhof zu verlegen, wo ein Parkhaus zur Verfügung steht.

Auch die Tiefgarage könnte Probleme bereiten, Wöske spricht von einer Fehlplanung, da mit der geplanten Zufahrt an der Worringer Straße ein Nadelöhr entsteht. Der Gegenvorschlag: eine Zufahrt über die Immermannstraße. „Bei der Planung wurde auch der Schienen-Ersatzverkehr auf der Worringer Straße überhaupt nicht bedacht.“ Auch Tönjes plädiert für eine Verlegung der Rampe und fordert mehr Platz für Busse und kurze Wege zu ihnen.

Auch die geplante Tiefgarage an der Bismarckstraße mit Platz für 1500 Fahrräder könnte nach Ansicht des Bündnisses bei einem hohen Aufkommen von Radfahrenden gefährlich werden. Es schlägt daher zusätzliche Fahrstühle vor und weitere Abstellplätze an beiden Seiten des Platzes. Zur Vereinfachung der Durchquerung des Hauptbahnhofs mit dem Rad wird zudem gefordert, den geschlossenen südlichen Tunnel zu öffnen. „Hier sollte zumindest eine Machbarkeitsstudie erfolgen“, meint Wöske. Er hofft, dass auch alternative Ideen, etwa die einer Brücke für den Fuß- und Radverkehr über den Bahnhof, geprüft werden. Tönjes vom VCD schlägt eine bauliche Erweiterung des Tunnels oder eine Querung am geplanten Hochhaus vor. „Es darf an dieser zentralen Stelle auch einiges kosten, die Tiefgarage wäre auch nicht billig.“ Wie Tönjes kritisert auch Wöske die Fällung der Bäume am Nordeingang und fordert keine Baumfällungen vor Planungsabschluss und Baubeginn.

Am Mittwoch sollen diese Themen ab 18 Uhr in der Christuskirche, Kruppstraße 11, im Rahmen einer Podiumsdiskussion besprochen werden. Dazu sind mit Kira Heyden (Grüne), Sabrina Proschmann (SPD), Anja Vorspel (Linke) und Christian Rütz (CDU) die verkehrspolitischen Sprecher und Mitglieder des Stadtrates eingeladen.