Migration in Düsseldorf Demo und Gegendemo zu Flüchtlingsunterkunft am Zoopark

Düsseldorf · In einem Bürohaus sollen Geflüchtete unterkommen. Die AfD ruft zu Protest auf, wogegen Düsseldorfer Appell und Düsseldorf stellt sich quer mobilisieren.

Für Samstag rechnet Düsseldorf stellt sich quer mit 1500 Demonstranten – hofft aber auf mehr Teilnehmer an der Gegendemo.

Foto: dpa/Christoph Reichwein

(ae) Pläne für eine Flüchtlingsunterkunft führen erneut zu einer Kundgebung der AfD, die wohl mit einer deutlich größeren Gegendemonstration konfrontiert sein wird. Die Polizei rechnet damit, dass dem Aufruf der Partei am Samstag rund 200 Teilnehmer in den Zoopark folgen, während Düsseldorf stellt sich quer rund 1500 Demonstranten mobilisieren wird (ab 10 Uhr). „Wir hoffen auf mehr“, sagt Mit-Organisator Oliver Ongaro. Zumal am Mittwochabend auch Heinrich Fucks, Sprecher des Düsseldorfer Appells, sagte: „Wir laden auch zur Teilnahme ein.“ Ongaro gibt als Motto aus: „Wir wollen ein Düsseldorf der Vielen statt rassistischer Hetze.“

Die AfD fordert mit Blick auf den Plan der Stadt, in einer leer stehenden Büroimmobilie an der Heinrichstraße 24 Geflüchtete aus der Ukraine unterzubringen: „Schützt die Stadtteile: Keine weiteren Flüchtlingshochhäuser in Düsseldorf!“ Die Partei warnt vor Chaos und Unsicherheit und hat Flugblätter in der Nachbarschaft verteilt, wonach 800 Geflüchtete untergebracht werden sollen. Das stimmt so allerdings nicht, wie Dezernentin Miriam Koch sagt. Zunächst liefen noch Verhandlungen mit dem Investor über einen Mietvertrag, weshalb noch keine Informationsveranstaltung vor Ort stattgefunden hat. Geplant werde zudem nur mit 400 bis 500 Menschen, die dort unterkommen sollen. In einem Teil des Gebäudes sollen zudem bis zu 30 Künstlerateliers eingerichtet werden, weitere Nutzungen seien denkbar. „Wir sind noch in einem frühen Stadium.“

Da derzeit manche städtischen Standorte für Flüchtlinge anders genutzt und teure Unterbringungen in Hotels reduziert werden sollen, während weiter vor allem viele Ukrainer nach Düsseldorf kommen, versucht die Stadt zusätzliche Immobilien langfristig oder neu anzumieten. Gelungen ist das etwa an Werftstraße und Elisabethstraße, wo Bürohäuser umgebaut werden. Verhandlungen laufen etwa für Leopoldstraße, Merowinger Straße und Volmerswerther Straße. Knapp 2500 Menschen sollen an zehn Standorten unterkommen.