Nach Randale in der Altstadt: Anwohner wollen nicht aufgeben Bewohner der Altstadt fordern Lösungen

Düsseldorf · Auch im Winter kommt keine Ruhe rein, doch die Anwohner suchen verstärkt Gespräche mit der Polizei und der Politik.

Mittlerweile gilt der Stiftsplatz an der Lambertuskirche als ein gefährlicher Ort in der Altstadt.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Nicht nur die Polizei und das Ordnungsamt sind aufgrund der bedenklichen  Entwicklungen in der Altstadt alarmiert. Auch die Bewohner dieses Stadtteils sind weiter aktiv und drängen auf Lösungen, um sich wieder sicher zu fühlen.

Unternehmer Klaus Schulgen berichtete auf Nachfrage von einem Treffen mit der neuen Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke (Die Grünen), das vor gut zwei Wochen stattgefunden hat. Thorsten Fleiß, der Chef der Polizeiinspektion Mitte, stand da auch am Stiftsplatz Rede und Antwort und soll erneut nahegelegt haben, unbedingt Anzeigen zu erstatten. Isa Fiedler, Knoten-Chefin und Sprecherin der Altstadtwirte, sowie Frank Hermsen, Geschäftsführer der Altstadtgemeinschaft, waren ebenfalls vor Ort sowie einige Düsseldorfer, die rund um die Kirche St. Lambertus leben. Hier – in Rufnähe zum Burgplatz – hatte es besonders im Sommer erhebliche Missstände gegeben: Von offenem Drogenhandel sprachen die Anwohner, einem Park-Desaster, Wildpinklern und massiven Bedrohungen. „Wir haben noch einmal unsere Position bekräftigt“, sagt Schulgen. „Es muss wirklich dringend was passieren.“ Mit großer Sorge betrachtet er die Eskalation am vergangenen Wochenende. „Die Ordnungshüter in großen Gruppen anzugreifen, das scheint sich zu einem neuen Hobby zu entwickeln“, bedauert er.

Zwar sei im Moment deutlich weniger los als im Sommer, sagt Anwohnerin Ingrid Spies. „Vor allem hier am Stiftsplatz ist mal Ruhe, aber wir denken ja in die Zukunft. Nach dem Lockdown werden wir die gleichen Probleme wieder haben wie im Sommer.“ Das sieht Maria Beck genauso. Sie steht der Initiative Lebenskultur Düsseldorf vor, die eine Stimme sein will für alle Initiativen und engagierten Bürger in der Stadt und Probleme wie um St. Lambertus, Rheinufer und Mannesmannufer klar benennt: „Es gibt immer noch eine Autotunerszene, massive Verkehrsbelästigungen und Störungen bis tief in die Nacht.“ Die Rheinferpromenade solle nicht zu einer Art freien Zone verkommen. Mit dem Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) steht die Initiative in engem Kontakt. Am 16. Dezember ist eine Diskussion mit ihm geplant.

Auch die Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke will nach dem Treffen kürzlich im Jahr 2021 in weitere Runden starten. „Bei der Diskussion mit den Bewohnern am Stiftsplatz wurde klar, dass die Menschen – und auch besonders Frauen – an Wochenenden große Angst haben, noch aus dem Haus zu gehen“, sagt sie.