Hacker School Sie trainieren die Programmierer von übermorgen

Düsseldorf · Die Hacker School will Kinder und Jugendliche für Digitales begeistern. Im September kommt das Angebot erstmals nach Düsseldorf.

In der Hacker School lernen die Kursteilnehmer nicht hacken, sondern wie sie etwa selbst programmieren können.

Foto: ja/Lukas Faust(C) 2016

Wie funktioniert eigentlich die Sprachassistentin Alexa? Und kann ich da auch Befehle geben, die bisher noch nicht Teil des Angebots sind? Wie kann ich kleinere Sachen, ein Spiel zum Beispiel, selbst programmieren? Oder nützliche Dinge, wie eine eigene Wetterstation einrichten? Das lernen Kinder und Jugendliche bei der Hacker School, die am 14. und 15. September zum ersten Mal eine Wochenend-Session in Düsseldorf anbietet. Denn für die Jüngeren wird IT immer wichtiger.

Im Schulunterricht kommt Digitales aber noch immer zu kurz. Deshalb wurde 2014 die Hacker School gegründet. Ein gemeinnütziger Verein sucht Experten aus der Wirtschaft, die ehrenamtlich in ihrer Freizeit Programmierkurse für Kinder und Jugendliche zwischen elf und 18 Jahren anbieten. Ursprünglich aus Hamburg, hat sich das Angebot in immer mehr deutschen Städten ausgebreitet. Nun gibt es auch die erste Session in Düsseldorf – mit dem Unternehmen Sipgate als Partner.

Mit der Oculus-Brille kann der Teilnehmer sich die Welt dreidimensional erschließen.

Foto: ja/hacker school

Julia Freudenberg leitet die Hacker School und findet: Je früher junge Leute sich für Themen rund ums Programmieren begeistern, desto besser. „Wir wollen, dass jeder ab der fünften Klasse in seiner Bildungslaufbahn mindestens einmal mit Programmieren in Berührung kommt“, sagt sie. Mal selbst eine Zeile Code schreiben. Und einfach zu verstehen, wie Computer und Programme aufgebaut sind und wie sie funktionieren.

Die meisten Teilnehmer der Hacker School-Sessions haben vorher noch kaum Erfahrung mit dem Programmieren. Vielleicht zwei von zehn Kindern haben schon einmal etwas in dem Bereich gemacht. Das müssen sie vorher aber auch nicht – denn die Kurse fangen ganz von vorne an. Und: Woher sollten sie diese Fähigkeiten auch haben. Aus dem Schulunterricht?

Dort komme das Thema erst langsam an, weiß Freudenberg. Das hat in ihren Augen zwei Gründe. Zum einen entschieden sich nur sehr wenige, die IT-Themen studieren, für eine Lehrerlaufbahn. In der Wirtschaft gebe es wesentlich bessere Verdienstmöglichkeiten. Zum anderen seien Lehrer oft nicht unbedingt dazu ausgebildet, immer nur nach dem Neuesten zu suchen und neue Technologien zu erarbeiten und in den Unterricht einzubauen. Warum auch – denn oft seien sie angehalten, dem festgelegten Lehrplan zu folgen.

„Viele Lehrer sind sehr bemüht, aber oft auch nicht so richtig innovationsaffin“, sagt Freudenberg. Dabei sei es wichtig, Schüler an das Thema heranzuführen. Zum einen wegen der alten Prämisse „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, zum anderen auch, um das Interesse zu wecken – auch was eine spätere Berufswahl angeht. „Die Entscheidung für das Studienfach treffen viele danach, was sie in der Schule schon interessiert hat.“ Wenn Programmieren und IT da nicht vorkommen, entscheiden sich womöglich auch weniger Schul-Absolventen für diesen Weg.

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Da erfüllt die Hacker School gleich zwei Zwecke auf einmal. Zum einen kommen die jungen Teilnehmer mit Hintergrund und Möglichkeiten von Programmen und Programmieren in Kontakt. Weil die Kurse von Mitarbeitern aus IT-Firmen in der Stadt geleitet werden, lernen sie gleichzeitig auch ein wenig das Arbeitsumfeld eines ITlers kennen. „Da haben viele ja noch eine Vorstellung vom dunklen Keller im Kopf“, scherzt Julia Freudenberg. Dabei kann davon oft nicht mehr die Rede sein. Allein beim Partner Sipgate findet man offene Büroräume und eine entspannt wirkende Atmosphäre.

30 Kinder können am Programmierwochenende im September teilnehmen. Und vor allem durch selbst ausprobieren lernen. Falls das Interesse an den Düsseldorfer Kursen größer ist, als Plätze vorhanden, denken die Organisatoren schon jetzt über weitere Termine nach.