Konzerthaus in der Landeshauptstadt Die Düsseldorfer Tonhalle soll bis ins Jahr 2030 saniert werden
Düsseldorf · Die Tonhalle in Düsseldorf ist ein Sanierungsfall. Jetzt hat die Stadt einen neuen Zeitplan vorgestellt. Bis 2030 sollen die Bauarbeiten laufen – die Kosten dafür liegen im zweistelligen Millionenbereich.
(mbo) Schäden im Parkett, veraltete Bühnentechnik und im vergangenen Jahr wurde sogar ein Problem mit Schimmel bekannt: Die Düsseldorfer Tonhalle muss dringend saniert werden. Bereits seit Langem beschäftigt das Thema die Politik. Jetzt gibt es Neuigkeiten. Dezernentin Miriam Koch stellte den Mitgliedern des Kulturausschusses kürzlich einen sogenannten „roten Sanierungsfaden“ vor. Darin sind alle anfallende Arbeitsschritte aufgelistet. Abgeschlossen werden soll das Großprojekt demnach erst im Jahr 2030.
Koch betonte in der Sitzung, dass der Spielbetrieb während der Bauarbeiten möglichst nicht eingeschränkt werden soll. Auch ein Umzug in eine Interimsstätte ist nicht vorgesehen. „Wir wollen vor allem die Spielzeitpausen nutzen, um die Maßnahmen so betriebsverträglich wie möglich durchzuführen“, sagte sie. Bereits im vergangenen Jahr war eine erste Sofortmaßnahme umgesetzt worden. Im Fokus stand damals die Beleuchtung am Schalldeckel.
Im dritten Quartal 2025 soll nun unter anderem die Beschallungsanlage instandgesetzt werden. Auch die Erneuerung der Sicherheitsbeleuchtung im Mendelssohn-Saal steht dann beispielsweise an. Weiter geht es planmäßig mit der Sanierung von Westfassade und Verwaltungstrakt 2026. Zudem soll im kommenden Jahr das bekannte blaue Licht im Mendelssohn-Saal erneuert werden. Ein entsprechender Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss soll noch 2025 vorliegen.
Insgesamt gebe es einen großen Sanierungsbedarf an den technischen Einrichtungen, sagte Koch. Die Bühnentechnik ist teils 20 Jahre alt und hat damit ihre Halbwertszeit überschritten. Aber auch am Gebäude selbst gibt es massive Schäden. So sorgt seit Jahren eindringende Feuchtigkeit für Probleme. Im Grünen Gewölbe löst sich außerdem Strukturputz. Eine akute Gefährdung bestehe dadurch aber nicht, betonte Koch in der Sitzung des Kulturausschusses.
Der „rote Sanierungsfaden“ sieht vor, dass 2027 die Gesamtfassade der Tonhalle saniert werden soll. Im gleichen Jahr und auch 2028 rücken dann außerdem noch die Bühnentechnik, Holzoberflächen, die Bestuhlung und Aufzugsanlagen in den Blick. Abschließend könnte es bis zum geplanten Ende der Maßnahmen 2030 unter anderem um energetische Optimierungen und die Modernisierung von Mess- und Regeltechnik gehen.
„Mit dem ,roten Sanierungsfaden‘ wird die gefährdete Bausubstanz der denkmalgeschützten Tonhalle nachhaltig saniert und langfristig als wertvoller Kulturstandort der Landeshauptstadt Düsseldorf bewahrt“, heißt es von der Stadt. Geschnürt werden soll ein Investitionspaket mit anteiligen Förderquoten. Die Projektkosten liegen demnach verteilt über die fünf Jahre im Bereich zwischen 60 und 70 Millionen Euro.
Bereits in der Vergangenheit war über Maßnahmenpakete für die Tonhalle gesprochen worden. Diese hätten allerdings nicht ausgereicht, um alle Probleme vor Ort in den Griff zu bekommen, sagte Koch.