Neue Regelung am Airport Der Düsseldorfer Flughafen schafft das Parkticket ab

Düsseldorf · Ab Sommer 2025 bezahlt man mit seinem Kennzeichen – das spart 10 Millionen Papiertickets pro Jahr. Darüber hinaus soll das Parkhaus am Terminal (P2) in den kommenden Jahren abgerissen werden.

Alleine an sogenannten „Kiss & Fly“-Einfahrten werden laut Airport bislang 4 Millionen Papiertickets pro Jahr gezogen.

Alleine an sogenannten „Kiss & Fly“-Einfahrten werden laut Airport bislang 4 Millionen Papiertickets pro Jahr gezogen.

Foto: Oliver Auster

Revolution am Düsseldorfer Flughafen: Das klassische Parkticket wird abgeschafft. Bezahlt wird künftig nur noch über die Erkennung von Autokennzeichen. Der Airport will damit pro Jahr rund zehn Millionen Papiertickets sparen. Bis zum kommenden Sommer soll das neue System bereits in Betrieb sein.

Der Flughafen will durch das neue Bezahlmodell die Parkflächen besser im Blick haben und den Kunden das Leben erleichtern. Ein- und Ausfahrt sollen beschleunigt werden, zudem muss man sein Ticket nicht mehr hervorkramen – oder zum Auto gehen, wenn man es dort vergessen hat.

Das seien bislang „typische ‚Pain Points‘“ also Schmerzmomente für den Kunden, heißt es in Unterlagen des Flughafens. Künftig muss man an den Parkautomaten, die es weiter geben wird, sein Nummernschild auf einem Touchscreen eintippen. Jedes Kennzeichen wird beim Einfahren gescannt - so weiß der Parkautomat, wie lange man geparkt hat. Beim Rausfahren erkennt die Kamera dann, dass man bezahlt hat und die Schranke geht hoch.

Kennzeichenerkennung gibt es bislang zum Beispiel in der „Kiss & Fly“-Zone vor der Abflughalle. Dort bekommt man bislang dennoch standardmäßig ein Papierticket ausgespuckt. Ist man binnen sieben Minuten wieder an der Ausfahrt, geht die Schranke von selber hoch und man muss das Ticket gar nicht einschieben. Ist man länger in der Kurz-Park-Zone muss man bislang mit dem Parkschein zum Automaten, um nachzuzahlen.

Alleine an besagten „Kiss & Fly“-Einfahrten werden laut Airport bislang vier Millionen Papiertickets pro Jahr gezogen. Für „echtes“ Parken auf den 18 000 Stellplätzen kommen noch mal 3,8 Millionen dazu. Interessant: Nur gut 15 Prozent der Kunden bezahlen ihr Ticket in bar, alle anderen zum Beispiel mit EC- oder Kreditkarte.

Daher sollen es künftig auch viel weniger Parkscheinautomaten geben, die überhaupt noch Bargeld annehmen. Die bisherigen rund 45 Geräte werden alle ausgetauscht. An vielen Stellen soll es „schlankere“ Automaten geben, an denen man nur noch mit Karte oder Handy zahlen kann. Apropos Handy: Die Passagiere sollen viel mehr ihr Smartphone nutzen. In Ausschreibungsunterlagen für interessierte Unternehmen heißt es: „Das bargeldlose Zahlen soll zusätzlich durch App Payment-Lösungen weiter gefördert werden und erübrigt den Gang zum Kassenautomaten sowie potenzielle Wartezeiten.“ Ausgetauscht werden soll die gesamte Anlage vor allem zwischen Januar und Mai – also nach den Weihnachts- und vor den Sommerferien. „Die Umrüstung soll im Sommer 2025 abgeschlossen sein“, so ein Flughafensprecher auf Anfrage.

Das Parkhaus P2
soll verschwinden

Das Unternehmen, das am Ende den Zuschlag für die „Neue Parkierungsanlage am Flughafen Düsseldorf“ (so der offizielle Titel des Auftrags) bekommt, soll sich mindestens sieben Jahre um das System kümmern. Das Ende ist aber offen, wenn beide Seiten das wollen.

An einem Parkhaus wird man sich die Kosten und Mühen sparen: Denn P2 – ein Parkhaus direkt am Terminal – soll ohnehin verschwinden: „Wir prüfen im Rahmen unseres Lebenszyklusmanagements für Immobilien regelmäßig Alternativen und ihre operative wie wirtschaftliche Machbarkeit. Fest steht, dass das P2 keine Perspektive hat und mittelfristig abgerissen wird“, so der Flughafensprecher. In den Unterlagen für Firmen, die sich für das neue Parksystem bewerben können, wird der Flughafen noch etwas konkreter:

Das Parkhaus (sieben Geschosse, 900 Plätze) werde „aufgrund der Neuausrichtung der verkehrlichen Infrastruktur am Terminal- und Vorfahrtenbereich abgerissen.“ Weiter heißt es in den Papieren: „Die Umsetzung der Maßnahmen soll Mitte 2029 beginnen und voraussichtlich im 4. Quartal 2030 erfolgen.“

Der Parkdeckneubau P37 (rund 1000 zusätzliche Stellplätze) soll im 2. Quartal 2026 in Betrieb genommen werden. Das neue Parkdeck ist vor allem für Mitarbeiter gedacht, aber laut Flughafen ist eine „saisonale Mischnutzung möglich“.

Ein Großteil der Passagiere kommt laut Airport noch immer mit dem Auto. Daher stehen 18 000 Parkplätze zur Verfügung – plus noch mal 2000 fürs Personal.