Senioren-Tanzprojekt in Düsseldorf Bei Tanzlust sind die Generationen in Bewegung

Düsseldorf · Die Tänzerin Mirjam Neuling hat mit Senioren ein Tanzstück einstudiert. Das macht Spaß und fördert die Selbstwahrnehmung und den Zusammenhalt.

 Beim Tanzstück Tanzlust dürfen sich Senioren einbringen.

Beim Tanzstück Tanzlust dürfen sich Senioren einbringen.

Foto: Mirjam Neuling

(mgö) Über einen Zeitraum von fünf Monaten hat sich eine Gruppe von Senioren und weiteren Tanzbegeisterten unter der Leitung der Tänzerin Mirjam Neuling (Jahrgang 1976) getroffen, um für die Vorführung des Tanztheaterstücks „Tanzlust“ zu proben. Insgesamt sind in Düsseldorf nun drei Aufführungen geplant. Die musikalische Begleitung übernimmt die Band „Fifty and Two“.

Das Projekt als zeitgenössische Tanzperformance mit Menschen über 65 Jahren hat einen entscheidenden Hintergrund. Denn Tanz, ob er einzeln oder gemeinsam in einer Gruppe erfolgt, fördert die Selbstwahrnehmung und den Zusammenhalt. Diese Eigenschaften nutzt die staatlich anerkannte Musicaldarstellerin und zum „Community Performance Teacher“ ausgebildete Mirjam Neuling, um Begeisterung und Bewusstsein für diese Kunstform zu schaffen: „Zeitgenössischer Tanz wird oft als abgehoben und unverständlich wahrgenommen und von der Allgemeinheit eher wenig beachtet. Deshalb möchten wir durch ein generationsübergreifendes Projekt mit einer Gruppe von Laien sowohl die Tanzenden als auch die Zuschauenden für diese Kunstform begeistern.“

Der abschließende gemeinsame Auftritt macht die engagierten Senioren in der Öffentlichkeit sichtbar. Das ist für die eher außergewöhnliche Gruppe „Cluster Movement“ (eine Form von Gruppentanz) gewissermaßen auch der Lohn für fünf Monate Proben. „Einige Projektmitglieder brachten zusätzlich biografische Text in das Stück ein. Tanzlust ist persönlicher Ausdruck jedes und jeder Einzelnen“, betont Neuling. Durch die sehr unterschiedlichen Grundvoraussetzungen der Teilnehmenden entstand eine sehr vielfältige Formensprache: „Das Stück wird nicht ausschließlich vor dem Publikum gespielt, sondern bewegt sich durch und mit den Zuschauenden.“

Die Vorführung gewinnt zusätzlich durch den Live-Auftritt der Band. Sie passt ihr aus Songs der 1959er- und 1969er-Jahre bestehendes musikalisches Repertoire an die Anforderungen einer Tanzperformance an. Zum Abschluss der Vorstellungen spielt die Band noch einmal auf und lädt auch alle Zuschauenden zum Mitmachen an. Die Premiere ist am Sonntag, 22. September, 15 Uhr, am „Bauwagen der Demokratie“, Bachstraße 139. Am Freitag, 27. September, 15.30 Uhr, geht’s im Dorothee-Sölle-Haus, Hansaallee 112, und am
Freitag, 25. Oktober, 20 Uhr, Kulturkirche „Off Church“, Christuskirche, Kruppstraße 11, weiter. Der Eintritt ist frei und barrierefrei zugänglich.