Vierjähriger war in Hassels von einem Bus erfasst worden und starb Gedenken an Adrian

Düsseldorf · Auch wenn eine breitere Haltestelle am S-Bahnhof Reisholz den tödlichen Unfall eines Vierjährigen wohl nicht verhindert hätte, setzt sich ein Verwandter für eine Verbreiterung des Gehsteiges ein: „Die Stelle dort ist eng.“

Am Zaun, der direkt hinter der Haltestelle steht, wird an den vierjährigen Adrian erinnert, der an dieser Stelle tödlich verunglückte.

Foto: Anne Orthen (orth)

Adrian wurde nur vier Jahre alt. Er starb am Sonntag, 26. Februar, bei einem schrecklichen Unfall. Das Kind war in Höhe der Haltestelle S-Bahnhof Reisholz an der Bordsteinkante gestolpert und dann vor die Hinterachse eines Linienbusses gefallen, der ihn erfasste. Der Junge starb kurze Zeit später im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen. Seitdem wird die Stelle am Zaun immer mehr zu einer Gedenkstätte für den Jungen.

Am vergangenen Dienstag wurde Adrian auf dem Friedhof in Eller bestattet. Ständig bleiben Menschen an der Unfallstelle stehen, schauen sich die Fotos und die vielen Stofftiere an und lesen die Briefe, die an dem Zaun befestigt wurden. Und alle fragen sich: „Wie konnte das bloß geschehen?“ und „Hätte man den Unfall verhindern können?“ In den vergangenen vier Jahren ist in Düsseldorf kein Kind mehr im Straßenverkehr ums Leben gekommen.

Ein Blick in die Verkehrsunfallstatistik der vergangenen Jahre zeigt, dass die Kreuzung von Further Straße, Henkelstraße, Spanger Straße und Altenbrückstraße zwar eine stark befahrene ist, aber es dort bislang keine schweren Fußgängerunfälle gegeben hat. Wie das Unglück mit Adrian, war auch ein anderer Unfall an genau derselben Bushaltestelle vor fast acht Jahren eine Verkettung so unglücklicher Umstände, dass ein Mensch zu Tode kam. Damals war ein betrunkener 18-Jähriger über die Kreuzung gerast und hatte ebendort die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und war in die Haltestelle gekracht, in der ein junger Mann auf den letzten Bus wartete.

Doch obwohl es zwischen beiden schrecklichen Vorfällen keine Ähnlichkeiten gibt, haben nach dem Tod von Adrian viele Menschen den Wunsch, irgendetwas tun zu wollen. Ein Verwandter des Kindes meldete sich in den sozialen Medien mit der Idee, ob man die Haltestelle in Höhe der Unfallstelle verbreitern kann. Wahrlich ist genau diese Stelle ein Nadelöhr.

Das findet auch der zuständige Ratsherr Dirk Angerhausen (CDU): „Die Haltestelle ist ja erst vor einiger Zeit barrierefrei umgebaut worden. Und sie ist sehr lang gezogen. Aber es stimmt schon, dass sie sich an dieser Stelle verengt. Aber es gab trotzdem in der Vergangenheit dort keine Unfälle.“ Dass es dort nun enger ist, ist wohl auch einem massiven Drahtzaun geschuldet, der direkt hinter der Haltestelle das angrenzende Wohngebiet abschirmt. „Bevor der gebaut wurde, konnten die Schulkinder auf dem kleinen Abhang auf den Bus warten, wenn es unten zu eng war, sagt der Verwandte des Kindes bei einem Ortstermin. Und es stimmt: Vor allem wenn dort ein Bus hält und Fahrgäste aussteigen, wird es eng für die Wartenden: „Zudem wird die Haltestelle auch von Mitarbeitenden der Werkstatt für angepasste Arbeit genutzt.“ Aber auch Adrians Verwandter weiß, dass auch kein breiterer Fußweg den schrecklichen Unfall verhindert hätte.

Weil Dirk Angerhausen in seiner CDU nicht der Fachmann ist für Vorgaben im öffentlichen Verkehrsraum, hat er einen Parteikollegen um Prüfung gebeten. Er kann sich vorstellen, dass man sich im kleinen Kreis von Politik, Polizei, Rheinbahn und der LEG als Besitzerin der dortigen Häuser zu einem Ortstermin verabredet: „Vielleicht bestünde ja die Möglichkeit, dass der Zaun etwas in Richtung der Häuser versetzt werden könnte.“

 Nach dem Unfall 2015 hatte die CDU angeregt, die Kreuzung in einen Kreisverkehr umzubauen. Die Verwaltung hatte damals mitgeteilt, dass dies „nach einer ersten Inaugenscheinnahme weder geometrisch noch von der Leistungsfähigkeit her möglich sei.“ Allerdings, so viel ist klar, auch ein Kreisverkehr hätte wahrscheinlich keines der beiden Leben gerettet.