Baupläne der katholischen St-Matthäus-Gemeinde Kirchengemeinde möchte das Johannes-Haus verkaufen
Düsseldorf · Die Arbeiten am neuen Gemeindezentrum, dem Matthäus-Haus in Garath, gehen in die Endphase. Die Einweihungsfeier ist am 4. Juni.
Der Bau mit seinen Klinkerarbeiten und dem gewaltigen Turm sieht von außen fast fertig aus – wären da nicht die Baustellen-Gitter. Der Boden ist matschig. Hier muss noch einiges getan werden. Und während die Arbeiten im Inneren weitergehen, beschäftigt sich Peter Windeln, stellvertretender Vorsitzender der katholischen Kirchengemeinde St. Matthäus, schon mit den Dingen, die nach der Fertigstellung des Matthäus-Hauses in Garath Süd-West kommen. „Es müssen noch zahlreiche Entscheidungen getroffen werden“, sagt er. Und der Umzug organisiert werden. Erster Schritt: Das Johannes-Haus ausmisten.
„Wir sind zuversichtlich, dass der Zeitplan eingehalten wird, sodass wir unser Matthäus-Haus im Laufe des Monats Mai übernehmen können. Das Johannes-Haus brauchen wir dann nicht mehr“, sagt er. Das Haus in Hellerhof soll dann geschlossen werden. Denn zwei Gemeindehäuser kann sich die Gemeinde nicht leisten.
Langfristig will die Gemeinde das Johannes-Haus verkaufen. Kein unüblicher Vorgang. Schließlich hat St. Matthäus das Gelände neben der Kirche in der Carl-Severing-Straße, das seit der Fusion 2007 von St. Norbert und St. Theresia brach lag, an SOS-Kinderdorf verkauft. Heute stehen dort zwei SOS-Häuser.
Langfristig, so die Planungen, möchte Windeln auch das Areal in Hellerhof verkaufen. Interessenten gibt es bereits. So hat sich der Hellerhofer Bürgerverein darum bemüht und bei der Stadt um Finanzierungshilfe angefragt. „Das hat sich leider zerschlagen. Auch die Diakonie hat sich beworben, zumindest hat es ein erstes Gespräch gegeben.“
Wie es nun weitergehen soll? Für Peter Windeln steht fest: Das Haus sollte auch künftig genutzt werden. Wer Interesse hat, das Johannes- Haus zu kaufen, kann sich jederzeit an das Pfarrbüro von St. Matthäus wenden.
Doch zurück zum künftigen Gemeindezentrum. Die Außenarbeiten sind weitestgehend abgeschlossen, das Dach ist geschlossen, die Fenster sind komplett eingesetzt. Und ein Blick ins Innere beeindruckt. Von der Kirche St. Matthäus gelangt der Besucher künftig auf geradem Weg in den imposanten Gemeindesaal, in dem demnächst größere Veranstaltungen stattfinden sollen.
Dort befindet sich gegenüber des Haupteingangs ein Loch in der Mauer des Foyers. Dies ist gewollt. In diesem ausgesparten Raum soll künftig ein Stein aus dem Kölner Dom – konkret eine Kreuzblume aus Muschelkalk aus dem Chor – hinter Glas zu sehen sein. Es ist der besondere Grundstein, der im Gegensatz zur Zeitkapsel nicht im Boden verschwunden ist, sondern immer sichtbar sein soll. Momentan wird er noch an anderer Stelle aufbewahrt.
Denn es gibt noch jede Menge zu tun. Im Inneren gehen die Arbeiten weiter. Der Neubau-Ausschuss habe schon Möbel für den Saal und die Gruppenräume ausgesucht und natürlich auch für die Büros. Die Einbauten werden als Erstes geliefert, sobald sie eingesetzt werden können. Das bewegliche Mobiliar kommt allerdings erst kurz vor Eröffnung. „Es läuft“, sagt der stellvertretende Vorsitzende der Kirchengemeinde St. Matthäus. Lange genug hat es schließlich gedauert.
Pläne für ein Gemeindezentrum gab es schon im Jahre 2007
Schon 2007, nach der Fusion der beiden Kirchengemeinden St. Norbert und St. Theresia zu St. Matthäus, gab es erste Pläne für ein Gemeindezentrum. 2013 kaufte die Gemeinde das Grundstück mit der Brandruine der Gaststätte „Goldener Ring“. Lange Zeit war die Ruine ein Schandfleck, bis die Kirchengemeinde eine Bretterwand aufstellte, die sie mit Graffiti verschönern ließ. Mit dem Baubeginn 2020 war dann Corona da, und damit verbunden die Lieferketten-Problematik. Der Einweihungstermin verschob sich mehrmals. Eigentlich hätte dieser zum Pfarrfest im vergangenen Sommer, dann zu Weihnachten sein sollen. Doch nun gibt sich Windeln zuversichtlich, dass der neue Termin eingehalten wird, und die Gemeinde das Matthäus-Haus im Laufe des Monats Mai übernehmen kann. Der Termin für die offizielle Einweihungsfeier steht jedenfalls fest: Sonntag, 4. Juni. „Zu der ist jeder eingeladen“, sagt er.