Lustschloss von Kurfürst Carl-Thedor in Düsseldorf-Benrath Schloss Benrath wird ab März in vier Schritten saniert

Düsseldorf · 2022 wird die Liste mit so genannten Notfallmaßnahmen abgearbeitet. Am Schloss gibt es Feuchtigkeitsschäden. Dafür stehen 2,5 Millionen Euro bereit. Insgesamt sind in dem Fördertopf 60 Millionen von Bund. Land und Stadt.

Stiftungsvorstand Nicolas Maas weiß, wo die Schwachstellen des Schlosses sind.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Im März geht es los mit den Arbeiten am Benrather Schloss. Bereits 2015 vereinbarten Bund, Land und die Stadt Düsseldorf, dass jeder von ihnen 20 Millionen Euro in einen Topf gibt, aus dem gestreckt über 15 Jahre das kurfürstliche Lustschloss zum einen von Grund auf saniert und zum anderen für Besucher attraktiver gemacht werden soll. „Ein Glücksfall“, sagt der kaufmännische Vorstand der Stiftung Schloss und Park Benrath, Nicolas Maas: „Damals waren die richtigen Personen zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“ Einen Rückzieher könne nun eigentlich niemand der Geldgeber noch machen, da die ersten Planungsmittel ja schon ausgegeben sind.

Um zu wissen, was alles gemacht werden muss, stellte die Stiftung 2017 ein Schadenskataster auf, der immer umfangreicher wurde, da beispielsweise an der Haustechnik seit fast 50 Jahren nichts mehr gemacht worden ist. Und nun geht es also endlich los, wegen Corona und der Auswirkungen auf vielen Ebenen auch zwei Jahre später als zunächst angedacht. Alle Arbeiten werden im laufenden Betrieb erledigt.

Nicolas Maas: „In diesem Jahr geht es erst mal darum, so genannte Notmaßnahmen auszuführen.“ Dazu zählen Dachdeckarbeiten am Haupthaus, dem Corps des Logis, wie Feuchteschädenarbeiten. Auch die Brandemeldeanlage wird im ersten Aufwasch gemacht. Rund 2,5 Millionen Euro schlagen für diesen Maßnahmenkatalog zu Buche. Und auch Vandalismusschäden werden behoben. Vor allem mit dem Ende des letztjährigen Weihnachtsmarktes sei viel passiert. „Es waren wohl Heranwachsende, die mit Steinen geworfen und dabei auch Lichter und Scheiben eingeschmissen haben“, berichtet der Stiftungsvorstand. Als Konsequenz daraus bleiben die beiden schmiedeeisernen Tore an der Benrather Schlossallee derzeit von 22 bis 6 Uhr geschlossen. „Seitdem hatten wir keine Probleme mehr“, sagt Maas, der allerdings derzeit nicht weiß, wie sich das in den Sommermonaten verändern wird. Wer in den Park wolle, komme hintenrum immer noch hinein.

Die anderen Arbeiten sind in vier Module aufgeteilt, für die alle jeweils drei Jahre veranschlagt sind. Im ersten Abschnitt ist das Schmuckstück, das Haupthaus, an der Reihe. Hier wird unter anderem die Terrasse saniert. Alle Arbeiten müssen europaweit ausgeschrieben werden. Trotzdem setzt Maas darauf, dass der Umsetzungsbeginn für Modul ein Anfang kommenden Jahres ist. In dem Abschnitt soll auch der Kinderspielplatz im Schlosspark vergrößert und modernisiert werden. Maas kann sich dafür gut vorstellen, Anregungen und Hinweise aus der Bevölkerung entgegenzunehmen. Zieht man die ersten Jahre der Planung ab, soll ab Start jetzt 13 Jahre lang saniert und modernisiert werden.

Im zweiten Modul nehmen sich die ausgewählten Firmen die beiden Flügel vor. Die beiden jetzigen Museen, die sich derzeit jeweils in einem Flügel befinden, das Museum für Gartenkunst und das Naturkundemuseum, sollen im Ostflügel in einer Einrichtung zentriert und komplett neu gestaltet werden, auch inhaltlich. Die Schloss-Verwaltung, die aktuell noch mit im Ostflügel sitzt, zieht dann in den Westflügel. Im dritten Modul stehen die Arbeiten an der Orangerie auf der Liste; Abschnitt vier befasst sich mit allen weitere Nebengebäuden, unter anderem auch dem Marstall.