Kultur und Krieg Künstler veranschaulichen die Zerstörung in der Ukraine

Düsseldorf · Etwa 200 Meter hinter dem Uhrenfeld Auf’m Hennekamp hat die Aktion „Theater of Hopes and Expectations“ (Theater der Hoffnungen und Erwartungen) begonnen. Es gibt Kunst, Musik, Film und Lesungen von und mit ukrainischen Künstlern.

Die Künstler und die Organisatoren Heike van den Valentyn, Nikita Sereda und Ania Kolyszko präsentieren viele Facetten ukrainischer Kultur.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

. Noch ist nicht viel mehr zu sehen als ein hölzernes Fundament, neben dem einige Latten liegen. Eine fertige Bühne ist das noch nicht, aber das Programm von diesem „Theater of Hopes and Expectations“ hat dennoch begonnen. „Der Pavillon wird ganz bewusst in der Zeit seines Baus eröffnet“, sagt Nicolas Grosch von der Düsseldorfer Kunstkommission, die das Projekt beauftragt hat und die mit der Wiese im Volksgarten, nur etwa 300 Meter hinter dem Uhrenfeld Auf’m Hennekamp, die passende Fläche für das neue Gebäude gefunden hat.

Dass der Aufbau als aktives Kunstprojekt inszeniert wird, hat aber auch eine symbolische Bedeutung, sagt Oberbürgermeister Stephan Keller. „So wie der Pavillon hier aufgebaut wird, bauen viele Ukrainer ihre durch Bomben zerstörten Häuser wieder auf.“ So sei das Projekt ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit dem von Russland überfallenden Land.

Kuratiert wird die Kunstaktion von Ania Kolyszko und Nikita Sereda. Sie haben für die kommenden Woche mehrere ukrainische Kunstschaffende nach Düsseldorf eingeladen, um den Bürgern ein Programm zum Zusehen und Mitmachen zu bieten.

Mit den Künstlern können
Modellhäuser gebaut werden

Am Samstag und Sonntag, jeweils von 14 bis 19 Uhr, werden T-Shirts mit dem Logo des Theaters of Hopes and Expectations bedruckt. Die Aktion und die Shirts sind für die Besucher kostenlos, gegebene Spenden fließen in Kulturprojekte in der Ukraine. Voraussichtlich am Wochenende vom 20. und 21. August fertigen die Kunstschaffenden zusammen mit interessierten Besuchern Modelle von Häusern, die in ukrainsichen Städten durch russische Bomben zerstört wurden. Ein Modell ist schon fertig. Es zeigt das Theater in Mariupol. Das Gebäude fiel im März einem russischen Luftangriff zum Opfer.

Später stehen noch Kunstausstellungen, Live-Musik, Lesungen und Performances auf dem Programm. Auch zu einem Open-Air-Kino soll der Pavillon werden. „Wir werden ukrainische Filme zeigen ebenso wie internationale Filme über die Ukraine“, sagt Ania Kolyszko. Wann genau welche Aktion im Pavillon stattfindet, wird teilweise kurzfristig bekannt gegeben. „Die Realisation ist sehr dynamisch“, sagt Heike van den Valentyn von der Kunstkommission. Die Aktionen richten sich nach dem Krieg und den Möglichkeiten der Künstlern. Die Infos gibt es online unter: