Düsseldorfer Instagrammer Sascha Mokthar Camping-Reisender im Nebenberuf

Düsseldorf · Sascha Mokhtar reist mit dem Wohnmobil umher und teilt das bei Instagram. Auch arbeiten kann er von unterwegs.

 Sascha Mokhtar hat auf Instagram mehr als 68 000 Follower.

Sascha Mokhtar hat auf Instagram mehr als 68 000 Follower.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Sascha Mokhtar baut hauptberuflich Webseiten – hat aber auch einen erfolgreichen Instagram-Account, über den er von seinen Reisen im Wohnmobil berichtet und zeigt, wie er Arbeit und Hobby verbindet. Schon als Kind hat Mokhtar mit seiner Familie Ferien auf dem Campingplatz gemacht; die Begeisterung für die Ferien in der Natur ist ihm erhalten geblieben. „Viele Camper sagen, dass sie besonders die Freiheit am Campen lieben, bleiben aber immer auf dem gleichen Campingplatz“, sagt der 44-Jährige. Dabei sei es doch eine tolle Erfahrung, mit seinem eigenen Zuhause an vielen Orten sein zu können.

Rund sechs Monate im Jahr
ist Mokhtar unterwegs

Für den Düsseldorfer steht aber noch etwas ganz anderes im Vordergrund. „Ich schätze das einfachere, reduzierte Leben und das Sein in der Natur.“ Wenn man sich im Winter bei minus 10 Grad das Wasser erst holen müsse, gehe man viel sparsamer damit um. Man lerne, mehr Wert auf das Wesentliche zu legen. Bei einem Sturm wackele schonmal der ganze Wohnwagen – und wenn es kalt sei, mache man mit Freunden eben ein Lagerfeuer. „Das geht in Düsseldorf nicht so einfach“, sagt der Vater zweier Kinder, „das sind tolle Erfahrungen, die viel Spaß machen.“ Und auch die Kids, die in den Ferien dabei sind, sind begeistert vom Urlaub auf dem Campingplatz. Sie hätten immer viel zu erzählen, denn sie erlebten eine Menge Dinge, die sie als Stadtkinder normalerweise nicht kennenlernen würden.

Ab und zu gönnt Mokhtar sich aber auch ein wenig Luxus. So durfte er zum Beispiel für einen Monat ein 120 000 Euro teures Wohnmobil seines Sponsors Dethleffs fahren. Reduziert leben könne man natürlich auch damit, aber man habe einfach ein Gefühl von Sicherheit, wenn Wasser und Gas immer vorhanden sind, sagt Mokhtar. Mit diesem Wohnmobil hat er auch eines seiner schönsten Erlebnisse gehabt. „Ich bin den Furkapass in der Schweiz ganz hoch gefahren. Dort durfte ich auf einem Hotelparkplatz übernachten und war da oben ganz alleine. Das war so überwältigend, da bekomme ich jetzt noch Gänsehaut, wenn ich daran denke.“ In der Schweiz fühlt sich Mokhtar besonders wohl. Die Gegend um Lauterbrunnen sei für ihn und auch für seine Kinder schon ein zweites Zuhause – und zwar so sehr, dass er manchmal mit den Einheimischen jodele, wenn auch noch recht leise.

Zwei seiner Ziele: Das Nordkap
im Winter und ein Bulli-Umbau

Vor vier Jahren beschloss er seine Leidenschaft für das Leben in der Natur auf seinem Instagram-Account caravan.travellers zu teilen. „Zum einen wollte ich meinen Kunden zeigen, dass Social Media funktioniert, wenn man es richtig macht. Ich fotografiere aber auch gerne und konnte so mal die schönen Bilder aus meiner Freizeit loswerden“, sagt der 44-Jährige. Mittlerweile hat er mehr als 68 000 Follower.

Mindestens sechs Monate im Jahr ist Mokhtar unterwegs, im Sommer mit dem Wohnmobil, im Winter wechselt er gerne mal zum Wohnwagen. Die restliche Zeit wohnt er in Düsseldorf. Da kommen natürlich viele Fragen von seinen Followern. „Ganz besonders interessiert es die Leute, wie ich das finanziere“, erzählt er. „Den Webseitenbau kann ich auch gut vom Wohnmobil aus betreiben. Und ich habe minimale Einkünfte durch Sponsoren.“

Für die Zukunft hat Mokhtar viel geplant. So möchte er etwa in der kältesten Zeit des Jahres zum Nordkap fahren. Ihn reizten nicht nur besondere Ziele, sondern auch extreme Erfahrungen – so habe er auch schon mal bei minus 22 Grad im Auto geschlafen. Und auch seinen Traum, einen Bulli selbst umzubauen, würde er gerne irgendwann verwirklichen.

Für sein nächstes Vorhaben muss der 44-Jährige Düsseldorf aber gar nicht verlassen. Schon zu Ostern hatte Mokhtar mit Ratatouille-Chef Sam Keshvari ein Wohnmobil-Dinner im Hafen organisiert. Wohnmobil-Inhaber konnten sich dort in ihrem eigenem Gefährt kulinarisch verwöhnen lassen. „Das ist sehr gut gelaufen“, sagt Mokhtar.