Düsseldorf kann die Flüchtlinge nicht unterbringen

Krisenstab tagte: Kurzfristig sollen 50 weitere Menschen in einer Unterrather Schule unterkommen.

Foto: Arend

Düsseldorf. Seit Monaten lebt die Stadt bei der Unterbringung von Flüchtlingen sozusagen von der Hand in den Mund. Knappheit und Mangel an geeigneten Unterkünften für die kontinuierlich wachsende Zahl an Asylbewerbern sind ein Dauerzustand.

Doch jetzt spitzt sich die Situation akut zu, deshalb trommelte Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies gestern zweimal den Krisenstab der Stadt zusammen. Der Grund: Es ist absehbar, dass man schon ab diesem Mittwoch nicht mehr weiß, wohin mit den Flüchtlingen.

Das heißt, alles, was bisher zur Schaffung neuer Unterkünfte diskutiert und geplant war — etwa bei drei Runden Tischen —, reicht nicht mehr aus. Aktuell fehlen etwa 25 Plätze, bis Freitag werden es nach Informationen der WZ angesichts der angekündigten Zuweisungen mehr als 50 sein.

Nun wird fieberhaft nach ad-hoc-Lösungen gefahndet. Eine wird wohl noch einmal die Schule an der Borbecker Straße in Unterrath sein. Dort leben schon etwa 60 Flüchtlinge im Erdgeschoss, jetzt soll auch die Etage darüber von circa 50 Menschen belegt werden können, indem ein zweiter Fluchtweg eingerichtet wird.

Sehr lange kann das indes keine Lösung sein, denn das Gebäude der ehemaligen Hauptschule soll in Zukunft als Heimat für ein jüdisches Gymnasium dienen.

Weil man weiterhin keine Turnhallen zweckentfremden will, steigt der Druck auf die Bauverwaltung, zügiger Lösungen zu finden als bisher. Konkret: Die Einrichtung der ersten zwölf Containerdörfer (die WZ berichtete) muss beschleunigt werden.

Im Krisenstab, den die Stadt einberuft, wenn ohne Abstimmungsverzögerungen gehandelt werden muss, sind neben den Vertretern der Stadt (Sozial-, Jugend-, Schul-, Bauamt) auch Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr, OSD und Stadtwerke vertreten.