Protest in Düsseldorf Kurden-Demo legt Verkehr in der Düsseldorfer City lahm

Düsseldorf · Rund 4500 Menschen zogen am Samstag durch die City. Autos standen im Stau, bei der Rheinbahn kam es zu Verspätungen.

Die Demo startete beim DGB an der Friedrich-Ebert-Straße

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Rund 4500 pro-kurdische Demonstranten haben in Düsseldorf am Samstagmittag gegen die türkische Militäroffensive im Nordirak protestiert. Die Teilnehmer zogen ab 12.50 Uhr vom DGB-Haus über Steinstraße und Kö zum Landtag. Die Polizei musste zahlreiche Straßen sperren, es gab lange Staus. Die Rheinbahn musste Bahnen und Busse umleiten. Der Samstag kann in Düsseldorf als Tag der Demonstrationen bezeichnet werden. Laut Polizei waren insgesamt zwölf Versammlungen und davon sechs Aufzüge angemeldet, unter anderem zwei aus dem Querdenker-Milieu. Am Sonntag folgte der Auftritt von Bundeskanzler Olaf Scholz zum 1. Mai, versehen mit Gegendemos.

Die größte Aufmerksamkeit der Einsatzkräfte konzentrierte sich am Samstag auf die Kurden-Demo. Sie verlief friedlich. Menschen jeden Alters gingen gegen das Vorgehen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in kurdischen Gebieten Syriens und Iraks auf die Straße. Eine Frau trug ein Plakat mit der Aufschrift „Keine deutschen Panzer für Erdogans Krieg“. Zudem skandierte die Menge immer wieder: „Erdogan, Terrorist.“ Angefeuert wurde sie von den Ladeflächen zweier LKW aus, auf denen neben Boxentürmen mehrere Redner in ihre Mikrofone zu den Demonstranten sprachen. Von dort aus wurden auch die Passanten auf der Kö eingeladen, sich dem Zug anzuschließen.

Nato-Staaten seien mitverant-
wortlich für Militäroffensive

Kritisiert wurden Nato-Staaten, die als mitverantwortlich für die jüngste Militäroffensive. Erdogan rechtfertigte sein Handeln mit der Bedrohung, die von der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK ausgehe. Auch die EU und die USA stufen diese als Terrororganisation ein.

Auf der Demo forderten einige Teilnehmer Freiheit für den inhaftierten Führer der PKK, Abdullah Öcalan. Sein Konterfei war vereinzelt zu sehen. Laut Polizei werden mögliche Rechtsverstöße geprüft. In einigen Fällen seien Personalien aufgenommen, Darstellungen auf Plakaten und Flaggen dokumentiert worden. Am Landtag wurde es recht voll. Nach weiteren Reden und Musik leerte sich die Fläche am Laufe des Nachmittags. Gegen 16 Uhr endete die Veranstaltung.