Fußball Oberliga-Derby mit vielen Diskussionen

Düsseldorf · Turu 80 gewinnt 3:1 gegen den SC West. Drei Spieler des Verlierers sehen Gelb-Rote und Rote Karten.

Denis Sitter (vom SC West) versucht die Flanke von Kaito Kajitani (Turu 80) zu blocken.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Dustin Sperling und der SC West – aus dieser Konstellation wird so schnell wohl keine Freundschaft. Zum dritten Mal in dieser Saison leitete Schiedsrichter Sperling am Samstagnachmittag eine Partie des Fußball-Oberligisten. Und zum dritten Mal gab es für den SC West nichts zu holen. Das alleine war aber nicht der Grund, warum sich Martin Wagner nach dem Derby gegen Turu 80 am Samstag sehr deutlich zum Unparteiischen äußerte. „Schon in der Hinrunde war das zweimal bodenlos. Ich weiß nicht, was der Mann gegen uns hat. Am Ende gab es auch jetzt wieder Theater. Das ist schon eigenartig, wenn so etwas immer passiert, wenn er ein Spiel pfeift“, echauffierte sich der Spielertrainer nach der 1:3-Niederlage bei der Turu, an der die Oberkasseler noch etwas länger zu knabbern haben dürften.

Denn zu allem Überfluss handelten sich Milan Senic in der Nachspielzeit und der spielende Co-Trainer Maciej Zieba nach dem Schlusspfiff jeweils eine Rote Karte wegen Beleidigung des Schiedsrichters ein. Das Duo dürfte dem im Abstiegskampf steckenden SC West somit mehrere Wochen lang fehlen.

Reitz erlitt eine Platzwunde
und musste in Krankenhaus

Die nur schwer zu entschuldigenden Aktionen der beiden Offensivspieler offenbarten den Frustpegel, der sich bei den Gästen im Verlaufe des Spiels angestaut hatte. Der SC West fühlte sich nicht nur im ersten Abschnitt, als Wagner und Kollegen vergeblich einen Handelfmeter forderten, von Sperling benachteiligt. „Das war ein klarer Strafstoß“, meinte Wagner, der sein Team in der ersten Hälfte überlegen sah.

Sein gegenüber „Paco“ Carrasco hatte eine etwas andere Sicht auf das Geschehen. „Die Jungs haben nahtlos an die zweite Halbzeit aus der Partie gegen den FC Kray angeknüpft. Das war stark“, lobte der Spanier seine Schützlinge. Diese hatten kurz vor der Pause noch einen Schock zu verdauen, als Abwehrchef Lukas Reitz nach einem unglücklichen Zweikampf regungslos und mit blutender Platzwunde liegen blieb. Während Reitz mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus musste und dort auch über Nacht zur Beobachtung blieb, bogen seine Teamkollegen nach dem Wiederanpfiff schnell auf die Siegerstraße ein.

Den „Dosenöffner“ lieferte Anil Ozan mit einem Sonntagsschuss am Samstagnachmittag. „Den trifft er herausragend“, sagte Carrasco mit Blick auf Ozans 1:0 (51.). West musste nun stärker ins Risiko gehen, hatte aber die zusätzliche Bürde, dies in Unterzahl machen zu müssen, weil Dennis Sitter früh die gelb-rote Karte sah (57.). Einen zusätzlichen Bärendienst für den Gast lieferte dann Torhüter Torsten Pyka, der den Ball vertändelte und Sahin Ayas so das 2:0 quasi schenkte (76.). Mit seiner ersten Aktion erhöhte „Joker“ Jannik Tepe sogar auf 3:0 (82.). In den Torjubel hinein verkürzte Milan Senic umgehend auf 1:3 (83.). Ein mögliches weiteres Anschlusstor zum 2:3 „verhinderte“ Sperling mit einem Abseitspfiff. West stand letztlich mit leeren Händen da und rutschte wieder auf einen Abstiegsplatz ab.