Fortunas „Zwote“ verliert 0:1 gegen Köln U23-Co-Trainer Lumpi Lambertz fliegt vom Platz

Düsseldorf · Die Regionalliga-Partie vor 330 Zuschauern im Paul-Janes-Stadion verlieren die Düsseldorfer durch einen Treffer in der Schlussphase mit 0:1.

Die Fankurven der Republik kennzeichnet nicht nur, aber auch ein hohes Maß an Mitteilungsbedürfnis. Ein gewisses Spruchband recken die Anhänger unterschiedlicher Vereine ganz besonders häufig in die Luft – jenes mit der Aufschrift: „Der Fußball gehört den Fans.“ Diese Aussage stimmt allein deshalb, weil Leistungssport kein Selbstzweck ist, sondern der Unterhaltung dient. Die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze, eine Abteilung der Polizei, sieht das hin und wieder anders. Vor allem, wenn der Nachwuchs von benachbarten Profiklubs aufeinandertrifft. In diesen Fällen verfolgen die Beamten ein Ziel: die Zuschauerzahl so gering wie möglich zu halten.

Das widerstrebt dem eigentlichen Sinn, ist aber der Grund dafür, dass die Partie zwischen Fortunas Regionalliga-Fußballern und der U21 des 1. FC Köln am Freitagmittag stattfand. Die Kulisse konnte sich trotz der Anstoßzeit sehen lassen: 330 Zuschauer hatten sich im Paul-Janes-Stadion eingefunden, bekamen aber ganz biedere Kost vorgesetzt. Zu allem Überfluss verlor das Team von Trainer Nico Michaty auch noch durch einen Treffer in der Schlussphase mit 0:1.

Das Aufgebot der U23 war im Vergleich zum bereits schmalen Kader beim 1:3 in Wiedenbrück nochmal geschrumpft. Innenverteidiger Tim Corsten fiel erkrankt aus und Routinier Oliver Fink stand kurzfristig doch nicht zur Verfügung. Auf der Bank saßen exakt vier Akteure: Ersatztorwart Glenn Dohn, Georgios Siadas, Sebastian Papalia und Can Özkan. Doch selbst derart dezimiert ließen die Flingerner in der ersten Hälfte nicht viel anbrennen. Nur einmal kam Gefahr auf, nachdem sich Torwart Dennis Gorka beim Herauslaufen verschätzt hatte.

Eine Viertelstunde war zu diesem Zeitpunkt auf der Uhr, und nochmal so lange dauerte es, bis auch die U23 zu ihrer besten Gelegenheit kam. Doch den Abschluss von Lex-Tyger Lobinger kratzte Gäste-Schlussmann Jonas Urbig von der Linie. Es entwickelte sich ein müder Frühjahrskick mit vielen einfachen Stock- und Abspielfehlern.

Auch nach dem Seitenwechsel überließen beide Teams ihr Offensivspiel dem Zufall. Die Angriffe der Fortuna über die Flügel lahmten komplett, und in der Spitze fanden Lobinger und Marcel Mansfeld keine Bindung. Außerdem konnten sie ihre Körpergröße kaum einbringen, weil die dafür notwendigen hohen Bälle entweder gar nicht oder zu unpräzise nach vorne flogen. Während die Hausherren deswegen so gut wie nie in die gefährlichen Zonen kamen, lief Mittelstädt nach etwa einer Stunde alleine auf Gorka zu. Rechtsverteidiger Ndouop zündete allerdings den Turbo und trennte den Angreifer fair von der Kugel.

Zehn Minuten vor Schluss gelang schließlich den Kölnern das nicht mehr für möglich gehaltene Tor. Thomas Kraus legte den Ball quer auf Winzent Suchanek, und kurz darauf zappelte das Spielgerät im Netz. Den etwas überzogenen Schlusspunkt setzte Schiedsrichter Thibaut Scheer, der U-23-Co-Trainer Andreas Lambertz nach einem berechtigten Protest die Rote Karte zeigte.