Gericht Geständnis: Mann sticht Airport-Mitarbeiter in den Kopf
Düsseldorf · Bei der Attacke brach das Messer ab. Am ersten Prozesstag entschuldigte sich der psychisch kranke Täter.
Ein psychisch kranker 24-Jähriger hat gestanden, einem Security-Mitarbeiter am Düsseldorfer Flughafen ein Messer in den Kopf gerammt zu haben. „Ich kann selbst nicht beurteilen, was mit mir los ist“, sagte der Deutsch-Tunesier am Dienstag und entschuldigte sich bei seinem Opfer. „Erst seit ich Medikamente nehme, bin ich wieder ein Mensch.“
Der 24-Jährige muss sich seit Dienstag wegen versuchten Mordes vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Weil er als schuldunfähig, aber gefährlich gilt, droht ihm eine dauerhafte Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie.
Das 51 Jahre alte Opfer berichtete, er habe Anfang Juli nachts von hinten Schritte gehört, als er im Ankunftsbereich des Flughafens unterwegs war. Dann habe auch schon jemand auf ihn eingestochen. „Ich stand unter Schock. Es war alles voller Blut“, sagte der Mann. Den Angreifer habe er noch aus dem Terminal nach draußen laufen sehen. Augenzeugen hätten die Polizei und den Notarzt alarmiert. „Ich leide heute noch psychisch unter den Ereignissen“, sagte er.
Er hatte noch Glück im Unglück: Die Klinge des dolchartigen Messers drang zwölf Zentimeter in die Kopfhaut ein, durchbohrte aber nicht den Schädelknochen. Als der Griff des Messers abbrach, ließ der Angreifer von seinem Opfer ab. Ärzte entfernten die Klinge aus dem Kopf.
Der Verdächtige war nach der Tat Anfang Juli von der Bundespolizei festgenommen worden. Er war der Polizei bereits wegen Drogendelikten bekannt. Das Gericht hat für den Fall bis 20. Dezember sechs Verhandlungstage vorgesehen.