Düsseldorf: Mode-Standort weiter im Aufwind
Wieder gibt’s von allen Seiten viel Positives zu hören. Die Zeichen stehen auf Expansion.
Düsseldorf ist an diesem Wochenende der Hotspot der deutschen Modeszene und damit auch wieder internationale Bühne für Fashion und Lifestyle. Zwei Wochen nach der Fashion Week in Berlin ist die Mode-Branche nun in Düsseldorf unterwegs, um die jetzt vollständigen Kollektionen zu sichten und zu ordern.
Neben deutschen und europäischen Einkäufern sind vor allem zahlreiche russische Geschäftspartner unterwegs. Auf drei größeren Messen, zahlreichen kleinen Orderplattformen und mehr als 800 Showrooms präsentieren sich bis Dienstag mehr als 3000 Aussteller — und das Geschäft läuft gut: „Wir platzen förmlich aus allen Nähten“, sagt Mirjam Dietz von der Supreme Women&Men, die sich im B1 (Bennigsen-Platz 1) auf drei Etagen etabliert hat.
„Alle hier sind pro Düsseldorf unterwegs, der Standort wird nicht mehr diskutiert und es wird zur Freude aller sehr viel geordert“. 450 Kollektionen werden präsentiert — so viel wie nie zuvor: „Die Aussteller mussten näher zusammenrücken, wir haben sogar die Breite der Gänge reduzieren müssen, damit alle gut unterkommen konnten“. Nun soll sogar expandiert werden. Dietz: „Wir möchten uns hier in der Nähe vergrößern.“
Sportliche und farbenfrohe Herrenmode, Pastelltöne, geometrische Drucke und giftige Kontrastfarben für die Damen — so soll die Mode des Sommers 2015 werden. Auch die Igedo-Messe „The Gallery“ hat mit 450 Kollektionen an drei Standorten ordentlich zugelegt: „250 Labels werden in der Botschaft an der Cecilienallee gezeigt, 50 Firmen präsentieren ihre Abendmode im Rheinlandsaal des Hilton und erstmalig haben wir die Hammer Hallen für 150 meist italienische Premium-Labels angemietet“, berichtet die Projektleiterin Ulrike Kähler.
Über wachsenden Zuspruch freut sich auch die Date, die Leitmesse für Accessoires: Auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern werden im Fashion-Haus Hüte, Schals und Schmuck gezeigt — die WZ berichtete. Entscheidend sei ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, berichtet Date-Sprecherin Natalie Zündorf. So bietet Philomena Mom von der Firma Blue Turban aus den Niederlanden erstmalig ihre 1,80 Meter langen Schals in Düsseldorf an. Sie sind aus Cashmere mit Seide und handbestickt und sollen im Verkauf 115 Euro kosten.
Mode mit persönlicher Handschrift steht allerorten im Vordergrund: Aus der Sword-Kollektion bietet Cristine Fried Lammleder-Jacken im College-Stil mit Handpaintings und Seiden-Innenfutter an: „Diese superweichen Jacken sind der Renner hier und sie kosten im Verkauf etwa 500 Euro, das ist bezahlbar und trotzdem etwas Besonderes“, sagt sie.
Die zahlreichen Kunden, die an diesem Wochenende unterwegs sind, schwärmen durchweg vom Modestandort Düsseldorf, allerdings beklagen einige die dezentralen Standorte: „Das kostet viel Zeit trotz Shuttle-Service“, sagt Marlène Corsin aus Belgien. Ulrike Kähler kann die Kritik nicht verstehen: „Wir sind die Zehn-Minuten-Stadt und haben den Shuttle-Flotte noch mal erweitert“ — und sie fügt hinzu, dass es die Branche selbst gewesen sei, die aus den Messe-Hallen raus wollte.
Ansonsten gaben sich wieder viele Mode-Promis die Ehre: Angefangen von TV-Juror Guido Maria Kretschmer, der für Evelyn Hammerstöm (Jades) ein eigenes Shirt entworfen hat — und gestern Abend seine Kollektion bei einer Modenschau in Bilk präsentierte.
Mehr zum Thema Mode-Standort-Düsseldorf gibt es in der Montagsausgabe der WZ!