Fortuna-Karnevalsparty Pfiffe und Buh-Rufe für Fortuna-Boss Robert Schäfer

Düsseldorf · Der Vorstandvorsitzende von Fortuna Düsseldorf musste bei der Karnevalssitzung des Vereins einiges einstecken.

Bei der Karnevalsparty von Fortuna Düsseldorf im Stahlwerk musste sich Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer Pfiffe gefallen lassen. 

Foto: ja/Christof Wolff

Mit dem Bild, das die Fortuna in den vergangenen Tagen abgeliefert hat, kann sie es ohne Probleme mit jedem Karnevalsverein in der Stadt aufnehmen. Passend zu dem ganzen Theater um die Trainerposse traf sich der Verein am Samstag im Stahlwerk mit den Fans zum gemeinsamen Helau rufen. Dass die Anhänger die ganze Angelegenheit nicht mit so viel Humor aufnahmen, zeigte sich besonders bei der Begrüßung von Vorstandschef Robert Schäfer, der sich ein Pfeifkonzert und laute Buh-Rufe gefallen lassen musste.

Auf den obligatorischen gemeinsamen Einmarsch des Elferrates hatte man vorsichtshalber schon verzichtet und führte die Protagonisten durch einen kleinen Seiteneingang auf die Bühne. Doch die Fortuna wäre nicht die Fortuna, wüsste sie nicht, wie sie ihre peinliche Außendarstellung noch steigern könnte. So wurde die Lautstärke der Musikanlage bei der Vorstellung von Schäfer auf ein fast unerträgliches Maß nach oben gedreht. Jubelstürme gab es dagegen bei der Vorstellung von Axel Bellinghausen und auf einmal war die Musik aus. „Verdient hast Du ihn nicht“: Diese Bemerkung konnte sich Hans-Jürgen Tüllmann, CC-Geschäftsführer, bei der  obligatorischen  Ordensübergabe nicht verkneifen.

Auch bei der  Medienabteilung lagen offenbar die Nerven blank. Schon vor der Veranstaltung versuchte man, den Kontakt zu den beteiligten Personen – und damit auch unangenehme Fragen – zu verhindern. Dabei hatte diese Abteilung schon bei der Bekanntgabe der Beendigung der Vertragsgespräche mit Friedhelm Funkel ein jämmerliches Bild abgegeben. So wurde die Zahl der Torabschlüsse im letzten Training im Trainingslager auf Marbella auf der Internetseite ganz nach oben gesetzt. Die Beendigung der Vertragsgespräche mit Friedhelm Funkel wurde dort fast nur beiläufig erwähnt.

Insgesamt war die Stimmung bei der Sitzung eher dürftig. Das lag zwar auch am eher mittelmäßigen Programm, doch vielen Fans war einfach nicht zum Feiern zumute. „Wir sind unglaublich wütend. Dieser Vorstand hat in den vergangenen 24 Stunden alles umgestoßen, was sich der Verein in den letzten drei Jahren mühselig aufgebaut hat. Was Robert Schäfer gemacht hat, ist freundlich ausgedrückt absolut unanständig“, ärgern sich Rainer Becker (55) und Franz Weiderer (56).

Bianca Blazcejczak (38).

Foto: ja/akrü

„Dieser Vorstand lässt sich leider zu viel von persönlichen Eitelkeiten lenken und ich finde es toll, dass die Fans so hinter dem Trainer stehen. Hoffentlich bekommt das Team nun keinen Knacks“, sagt Bianca Blazcejczak (38).

Monika und Gerd Havel (beide 47).

Foto: ja/akrü

„Die spinnen doch total im Vorstand. Da läuft es endlich mal richtig rund und dann machen die so einen Mist. Die anderen Vereine lachen sich doch jetzt über uns kaputt“, meinen Monika (47) und Gerd  Havel (47). Die beiden sind zum dritten Mal bei der Fortuna-Sitzung. „Aber so schlecht wie heute war die Stimmung noch nie, deshalb gehen wir nun auch nach Hause.“ Das war übrigens um 21.30 Uhr.

Rund 900 Karten wurden für die Sitzung verkauft. Doch es sind längst nicht alle gekommen. „Ich schätze mal, dass etwa 700 Fans hier sind“, klagte Stahlwerk-Chef Stefan Prill, der froh war dass es außer eines Pfeifkonzertes und Buh-Rufen ruhig blieb.Im vergangenen Jahr war die Sitzung ausverkauft. „Wir wussten überhaupt nicht, was uns heute erwartet.“ Allerdings wurde die Zahl der Sicherheitsmitarbeiter kurzfristig deutlich erhöht.