Sicherheit an Schulen Politik kritisiert Stadt für Schulweg-Konzept
Düsseldorf · Die Politik bemängelte fehlenden Mut und zu wenig konkrete Ergebnisse. Ein besonderes Problem seien Falschparker und fehlende Kontrollen.
Die Stadtverwaltung ist im Verkehrsausschuss scharf für ihr Konzept für mehr Sicherheit auf Schulwegen kritisiert worden. Über Parteigrenzen hinweg wurde die Vorlage als nicht ausreichend und zu wenig konkret beschrieben.
Kira Heyden (Grüne) sagte mit Blick auf die verspätete Vorlage: „Es muss noch länger werden, um gut zu werden.“ Sie zeigte sich verärgert über den Verweis auf gesunkene Zahlen von Schulwegunfällen. Das Ziel müsse sein, gar keine Schulwegunfälle zu haben.
Ein besonderes Problem seien Falschparker. „Da muss der Schluss doch sein, dass es deutlich mehr bauliche Hindernisse und Kontrollen geben muss.“ Die Stadt hatte zudem ausgeführt, dass Hol- und Bringzonen sinnvoll seien. Heyden sah das als Selbstverständlichkeit. Die Frage sei: „Wie viele gibt es? Wie viele sind in Planung?“, was auch Piero Alessio (FDP) als Leerstelle sah. Auch der Hinweis auf die Möglichkeit von Nachbarschaftszonen ging Heyden nicht weit genug: „Wo sind die konkreten Vorschläge?“ Nächster Kritikpunkt waren temporäre Schulstraßen, wozu sich nur ein Verweis auf das Land und hohe rechtliche Vorgaben findet. „Geht es defensiver?“, fragte Heyden, die Köln als Beispiel nannte, wo bereits vier temporäre Schulstraßen erprobt würden. Ihr Fazit: „Etwas mehr Köln, bitte.“ Auch als „mutlos, fantasielos und lieblos“ bezeichnete sie das Konzept.
Auch Jan-Philipp Holthoff von der Partei-Klima-Fraktion kritisierte Mutlosigkeit. Man müsse als Stadt auch mal riskieren, dass es eine Klage gebe. Er plädierte zudem für mehr Schraffierungen und Poller, um Bereiche an Kreuzungen für eine bessere Sicht freizuhalten. Auch der Ausbau von Radwegen müsse besser laufen.
Das sagte auch Pablo Voss vom Jugendrat. Plötzlich endende Radwege seien eine Gefahr. Es fehle die Konsequenz, was Folgen haben werde. „Mit diesen Erfahrungen fahren die Erstklässler von heute in 30 Jahren kein Fahrrad.“
Katharina Metzker, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, führte aus, dass es um grundsätzliches Konzept gehe, mit einem Instrumentenkasten, der auf die konkrete Situation angewendet werden müsse. Jede einzelne Maßnahme könne da nicht aufgeführt werden.