Bauprojekt am Jürgensplatz Polizeipräsidium in Düsseldorf wird frühestens 2025 fertig

Düsseldorf · Die Fertigstellung des Polizeipräsidiums am Jürgensplatz wurde schon mehrfach verschoben – nun soll es frühestens 2025 soweit sein. Das hat auch die Kosten in die Höhe getrieben.

Die Sanierung des Altbaus am Jürgensplatz dauert an.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

(dpa/veke) Die Sanierung des Düsseldorfer Polizeipräsidiums am Jürgensplatz nimmt vorerst kein Ende. Die Arbeiten verzögern sich nach derzeitigem Stand um rund fünf Jahre und werden voraussichtlich erst 2025 beendet sein. Das hat der landeseigene Baubetrieb BLB der dpa mitgeteilt. Die Arbeiten am denkmalgeschützten Polizeipräsidium aus dem Jahr 1928 haben vor mehr als zehn Jahren begonnen. Die Fertigstellung wurde mehrfach verschoben – zuletzt auf 2020. Ein neuer Anbau konnte in diesem Jahr zwar eingeweiht werden, die Sanierung des Altbaus dauert aber weiter an.

Die Baumaßnahme wird auch deutlich teurer werden als geplant. Die Kosten wurden schon 2017 um 56 Millionen Euro nach oben korrigiert. Eine neue Prognose will der BLB nicht wagen: „Die Gesamtkosten stehen nach Abschluss aller Maßnahmen fest“. Die Liste der Gründe für die Verzögerung ist lang. Aus dem Altbau des Präsidiums musste asbesthaltiger Putz entfernt werden. Weil dabei Mauerwerk und Betonträger freigelegt worden seien, sei weiterer Sanierungsbedarf am Grundgerüst des Gebäudes zutage getreten, heißt es vom BLB. Eine wesentlich umfangreichere Betonsanierung als ursprünglich angenommen sei notwendig geworden. Zusätzlich hätten Materialknappheit, Kapazitätsmangel im Baugewerbe und die Inflation ihre Spuren an dem Zeit- und Kostenplan hinterlassen.

Zudem hatte ein Jahr lang ein Vergabestreit die Baustelle lahmgelegt, bis die Klage eines unterlegenen Bewerbers um den Auftrag schließlich als unbegründet verworfen wurde. Rhein-Hochwasser hatte dann für gestiegenes Grundwasser gesorgt und den Bau der dazugehörigen Tiefgarage um Monate verzögert.

Die Polizei musste derweil das Ersatzgebäude an der Haroldstraße, das zwischenzeitlich als Polizeipräsidium diente, räumen. An der Derendorfer Allee hat der BLB ein „Rotationsgebäude“ gekauft. Der Kaufpreis ist allerdings nicht bekannt, darüber habe man Vertraulichkeit vereinbart, heißt es.

Inzwischen wird über eine langfristige Anmietung des Gebäudes in Derendorf nachgedacht. Denn der Platzbedarf der Polizei ist gewachsen, schon jetzt steht fest, dass das Präsidium am Jürgensplatz zu klein sein wird, wenn es fertig ist. Aus Sicht von Polizeipräsidentin Miriam Brauns ist Derendorf nicht der ideale Standort. „Eine Polizei muss im Zentrum sein“, hatte sie in einem Zeitungsinterview gesagt.

(veke/dpa)