Neue Mobilität in Düsseldorf „Verkehrs-Oscar“ für Mobilitätsstation am Friedensplatz

Düsseldorf · Da gratuliert sogar der Bundesverkehrsminister: Düsseldorf holt mit seinen Mobilitätsstationen nun schon zum zweiten Mal einen Preis.

Die Sharingstation am Friedensplätzchen ist am Freitag ausgezeichnet worden.

Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Die Düsseldorfer Mobilitätsstationen sind deutsche Spitzenklasse. Das ist der Landeshauptstadt jetzt zum zweiten Mal bei einer Preisverleihung bescheinigt worden. Nachdem die Stadttochter Connectet Mobility Düsseldorf (CMD) in diesem Jahr bereits für das Design der Stationen den „iF Design Award“ einheimste, holte sie jetzt den Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr in der Kategorie „Neue Mobilität“ nach Düsseldorf. Bei Mobilitätsstationen gibt es Autos und Lastenräder zum Ausleihen, Fahrräder können repariert, abgestellt oder sogar weggeschlossen werden. Abstellflächen für E-Scooter etc. runden das Angebot ab.

Beworben hatte sich die CMD mit der Mobilitätsstation am Friedensplätzchen in Bilk.

Sie hätte auch mit der Station am Bachplätzchen antreten können, dann wäre mit der Umgestaltung eines wilden Parkplatzes auch ein besonderer städtebaulicher Gewinn mit ins Spiel gekommen. Mit dem Friedensplätzchen aber ging eine Mobilitätsstation ins Rennen, wie sie noch öfter in Düsseldorf zu sehen sein wird. Viele Angebote zum Verkehr werden in einem hochverdichteten urbanen Bereich an unterschiedlichen Ecken und Flächen eines Ortes den Bürgern angeboten. Derzeit wird der Bereich rund um den Carlsplatz auf ähnliche Weise umgebaut, der Hermannplatz in Flingern wird noch in diesem Jahr in Angriff genommen. Bis 2030 soll es 100 Mobilitätsstationen in Düsseldorf geben.

Im Finale des Wettbewerbs der Bundesvereinigung Straßenbau und Verkehr (BSVI) standen drei Städte: Düsseldorf, Bremen und Kiel. Kiel hatte sich mit einer Veloroute beworben, Bremen mit dem Hulsberg-Viertel, zu dem ebenfalls Sharing-Angebote gehören. Die Station am Friedensplätzchen wurde als wegweisendes Erfolgsmodell für den urbanen Raum aufgrund städtebaulicher Integrität, hoher Nutzungszahlen und hoher Übertragbarkeit auf andere Städte ausgezeichnet. Der Preis wurde am Freitagabend in Hannover von Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Matthias Paraknewitz, Präsident des Bundesverbandes Straßenbau und Verkehrswesen, an die beiden CMD-Geschäftsführer Rolf Neumann und David Rüdiger übergeben.

„Der erste Preis für unsere Mobilitätsstation am Friedensplätzchen zeigt die hohe Qualität unseres Vorgehens in Düsseldorf hin zu neuer, modernerer und noch besserer Mobilität. Unsere Angebotsoffensive geht voll auf“, sagt Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU). Das Konzept der Mobilitätsstation funktioniere und besonders die Quartiersstationen in dicht bewohnten Vierteln hätten ein enormes Potenzial.

CMD engagiere sich gerne
in Forschungsprojekten

Laut Rolf Neumann, dem kaufmännischen CMD-Geschäftsführer, nutzen auch Menschen, die bislang weniger oder gar nicht auf nachhaltige Mobilitätsformen im Alltag gesetzt haben, die Angebote in Bilk. Ebenso gelte dies für gewerbliche Nutzer. So gebe es beispielsweise einen Schornsteinfeger im Viertel, der das Lastenrad-Leihangebot bereits für seine tägliche Arbeit nutzt. David Rüdiger, der technische Geschäftsführer, betont den notwendigen Pioniergeist. „Die Auszeichnung bestärkt uns in unserem Engagement und treibt uns an, weiterhin innovative Lösungen für eine effiziente und umweltfreundliche Mobilität zu entwickeln.“ Die CMD engagiere sich gerne in Forschungsprojekten.

„Vieles, was die Mobilität von Morgen definiert, muss noch weiter erforscht und entwickelt werden. Wir wollen die Menschen in der Stadt mit praktischen Innovationen begeistern und zum Umdenken im Kopf anregen.“