„Die Politik und die Haltung ist menschenverachtend“ Protestwelle gegen AfD-Veranstaltungen zur Europawahl in Düsseldorf

Düsseldorf · Das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ kündigt eine Protestreihe gegen AfD-Veranstaltungen an. Am Donnerstag werden 1000 Gegendemonstranten im Hofgarten erwartet.

Vor wenigen Tagen hatten sich Hunderte Demonstranten vor dem Salzmannbau versammelt.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Kurz vor der Europawahl hat die AfD in Düsseldorf eine Reihe an Veranstaltungen geplant – diese lösen nun eine Protestwelle aus. Das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ (DSSQ) ruft zu mehreren Demonstrationen am Rande der Wahlkampfveranstaltungen auf.

Am Donnerstag, 30. Mai, wird die AfD ab 18 Uhr eine Kundgebung im Hofgarten abhalten. Eine konkrete Ortsangabe ist bislang nicht bekannt. Etwa eine Stunde vorher sollen die Gegendemos starten. Das Bündnis habe zwei Kundgebungen für 16.45 Uhr angemeldet, eine auf der Wiese in der Nähe des NRW-Forums, die zweite im östlichen Teil des Hofgartens vor dem „Jröne Jong“ auf der Jägerhofallee. Sobald klar sei, wo die AfD genau steht, wolle man mit den Kundgebungen so nah wie möglich an den Veranstaltungsort, heißt es von DSSQ. Die AfD rechnet mit 200 Leuten, bei den Gegenprotesten werden insgesamt 1000 Teilnehmer erwartet.

Enge Vertraute von Björn Höcke werden Reden halten

Unter dem Titel „Europa neu denken – unser Land zuerst“ hat die AfD als Redner unter anderem René Aust, Landestagsabgeordneter aus Thüringen, und Stephan Brandner angekündigt, der für die AfD im Bundestag sitzt. Beide gelten als enge Vertraute von Björn Höcke. René Aust unterhält zudem enge Kontakte zu Maximilian Krah, der zuletzt durch seine Verharmlosung und Relativierung der Waffen-SS für internationale Empörung sorgte. „Düsseldorf wird sich nicht an die rechte Hetze der AfD gewöhnen. Wir verstehen unsere Proteste als Warm-up für Essen, denn dort möchte die AfD vom 28. bis 30. Juni ihren Parteitag in der Grugahalle abhalten“, sagt Julia von Lindern, Sprecherin von DSSQ.

Wertschätzung statt
Hetze und Ausgrenzung

Auch Dominikaner-Pater Wolfgang Sieffert wird die Kundgebung am Donnerstag unterstützen. „Die Politik und die Haltung der AfD ist menschenverachtend. Statt rechter Hetze und Ausgrenzung brauchen wir eine Gesellschaft, in der gegenseitige Wertschätzung und Respekt zählen“, sagt Sieffert.

Am Montag, 3. Juni, folgt ein verkehrspolitischer Abend der AfD mit dem Titel „Rechts vor Links“ im Bürgerhaus Bilk. Eingeladen ist der Landtagsabgeordnete Klaus Esser. Die Gegendemonstranten wollen sich ab 17.30 Uhr zum Protest vor dem Gebäude postieren. Im Anschluss soll eine Infoveranstaltung in Kooperation mit dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland und dem Antifa-Referat AStA der Hochschule Düsseldorf stattfinden. Das Thema: Kaderschmiede für die AfD: Die deutsche „Burschenschaft“ und die Düsseldorfer „Rhenania Salingia“.