Europa-Wahl 235 912 Wuppertaler können ihre Stimme zur EU-Wahl 2024 abgeben

Am 9. Juni werden in Deutschland die Abgeordneten für das EU-Parlament gewählt – Briefwahl ist bis zum 7. Juni möglich.

Am 9. Juni wird gewählt.

Foto: dpa/Jens Kalaene

In allen EU-Mitgliedsstaaten wird zwischen dem 6. und 9. Juni das zehnte Europäische Parlament gewählt – in Deutschland und somit auch in Wuppertal findet die Wahl am 9. Juni statt.

In keinem anderen EU-Land werden mehr Europaabgeordnete gewählt als in Deutschland – 96 der bald 720 Abgeordneten aus 27 Mitgliedsstaaten kommen aus der Bundesrepublik. Anders als bei der Bundestagswahl gibt es bei der Europawahl in Deutschland keine Sperrklausel, sodass auch kleinere Parteien Sitze erhalten können.

In Wuppertal sind diesmal 235 912 Menschen wahlberechtigt. Zur letzten EU-Wahl im Jahr 2019 wurden noch etwas mehr, nämlich 238 998 Wahlberechtigte, für Wuppertal verzeichnet. 8320 Erstwähler sind in diesem Jahr in Wuppertal gemeldet, wie der Wahlamtsleiter Oliver Pfumfel auf WZ-Nachfrage erklärt. Für den 9. Juni sind im gesamten Stadtgebiet dann 192 Wahlbezirke mit ebenso vielen Wahlräumen an 150 Standorten eingerichtet. Es gibt keine Wuppertal-spezifischen Kandidaten bei der anstehenden EU-Wahl, wie Pfumfel sagt. Er meint damit, dass es sich nicht um eine Direktwahl mit Kandidaten für einen bestimmten Wahlkreis handelt, sondern um eine Listenwahl, bei der in erster Linie von den Parteien vorgeschlagene Wahllisten und nicht einzelne Personen gewählt werden.

Die Spitzenkandidaten in NRW (von links): Katarina Barley (SPD), Miriam Viehmann (CDU), Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und Terry Reintke (Bündnis 90/Die Grünen).

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So gibt es zum Beispiel mit Liliane Viola Pollmann zwar durchaus eine Wuppertaler Kandidatin. Doch Pollmann, die für die Grünen antritt, wurde von ihrer Partei auf Platz 35 der Europaliste gewählt. Selbst wenn die Grünen am 9. Juni so viele Stimmen erlangten, dass auch Pollmann ein Mandat bekommt, wäre sie nicht speziell für Wuppertal zuständig. Dadurch, dass es sich bei der EU-Wahl nicht um eine Direktwahl handelt, sei sie in der Organisation weit weniger aufwendig für das Wahlamt als eine Kommunalwahl, so Pfumfel. Ansonsten sei das Prozedere ziemlich gleich. Anmeldungen als Wahlhelfer liegen ausreichend vor, wie der Wahlamtsleiter Pfumfel mitteilt. Leute mit Erfahrung in dieser Funktion können sich aber immer gerne melden und werden insbesondere als Wahlvorsteher gebraucht. Zumal es ja auch immer die ein oder andere Absage am Wahltermin gebe, wie Pfumfel weiß. Über 33 000 Wahlberechtigte haben ihm zufolge bereits die Möglichkeit der Briefwahl genutzt. „Wer die Briefwahl beantragt hat und schon länger als eine Woche auf die Unterlagen dazu wartet, möchte sich bitte telefonisch oder per E-Mail an briefwahl@stadt.wuppertal.de bei uns melden“, so der Wahlamtsleiter. Das Ausbleiben der Wahlunterlagen könne verschiedene Gründe haben, eine kurze Nachfrage beim Wahlamt sei dann hilfreich.

Wer am Wahltag garantiert keine Zeit hat, kann vorab wählen: Bis zum 7. Juni im Rathaus (Raum A-350). Dort kann man persönlich die Wahlunterlagen entgegennehmen und in eine Wahlkabine gehen.

Bei der EU-Wahl 2019 lag die Wahlbeteiligung bei 58,8 Prozent und damit fast elf Prozent höher als im Jahr 2014. Feierstimmung kam damals bei den Grünen auf: Sie erhielten 35 420 Stimmen in Wuppertal und damit 25,4 Prozent aller Stimmen in der Wuppermetropole. Das bedeutete eine Verbesserung um 12,7 Prozentpunkte gegenüber der EU-Wahl von 2014 für sie. Lange Gesichter gab es bei der SPD, für die 25 947 Wahlberechtigte (18,4 Prozent) gestimmt hatten, was den Sozialdemokraten ein um 13,5 Prozentpunkte schlechteres Ergebnis bescherte als fünf Jahre zuvor. Die CDU wählten damals 31 132 Wuppertaler Wahlberechtigte (22,3 Prozent) – ein Minus von 6,1 Prozentpunkten gegenüber 2014.

Die FDP konnte bei der Europawahl 2019 in Wuppertal 8718 Stimmen auf sich vereinigen (6,3 Prozent) und sich damit um 1,4 Prozentpunkte gegenüber dem Ergebnis fünf Jahre zuvor verbessern. Die Linke (8565 Simmen; 6,1 Prozent) fuhr ein Minus von 1,2 Prozentpunkten, die AfD (13 628; 9,8 Prozent) ein Plus von 3,7 Prozentpunkten gegenüber der EU-Wahl 2014 ein. Das Alter für die Wahlberechtigung bei Europawahlen ist erstmals für die Wahl 2024 von bisher 18 auf 16 Jahre herabgesetzt worden. Wahlberechtigt sind somit alle Deutschen sowie alle in Deutschland wohnhaften Staatsangehörigen der übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (Unionsbürgerinnen und -bürger), die am Wahltag das sechzehnte Lebensjahr vollendet haben.

Die WZ hat jüngst eine (nicht repräsentative) Umfrage in dem Internetportal Instagram gestartet, die 24 Stunden lang im Netz war. Hier die Fragen und Antworten der Teilnehmer:

Wirst du in diesem Jahr bei der Europawahl deine Stimme abgeben?

Ja: 94 Prozent, 155 Stimmen

Nein: 6 Prozent, 10 Stimmen

Wie wirst du an der Wahl teilnehmen?

Am 9. Juni im Wahllokal: 60 Prozent, 97 Stimmen

Per Briefwahl: 40 Prozent, 65 Stimmen

Hast du bei der letzten Europawahl deine Stimme abgegeben?

Ja: 86 Prozent, 136 Stimmen

Nein: 9 Prozent, 14 Stimmen

Ich war nicht wahlberechtigt: 6 Prozent, 9 Stimmen

Ausführliche Infos zur Europawahl sowie später auch die Wahlergebnisse online unter