Über 6000 Teilnehmende beim sechsten RhineCleanUp Day Düsseldorf Freiwillige fischen Müll und eine Schiffstoilette aus dem Wasser

Düsseldorf · Die Aktion Rhine Clean-Up mobilisierte am Samstag in Düsseldorf mehr als 6000 Freiwillige. Sie säuberten die Ufer vieler Gewässer.

An der Karolingerstraße traf sich eine Gruppe und reinigte die Uferböschung der Düssel, vor allem von Zigarettenstummeln und Flaschen.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Mehr als 6000 Freiwillige haben beim sechsten RhineCleanUp Day in Düsseldorf am Samstag rund vier Tonnen Unrat an Ufern und Stränden eingesammelt. Dabei waren die freiwilligen Helfer nicht nur am Rhein unterwegs, auch die angrenzenden Gewässer wurden vom Müll befreit. Bundesweit sammelten mehr als 50 000 Teilnehmer rund 300 Tonnen Müll.

Um zehn Uhr vormittags traf sich eine Gruppe an der Karolingerstraße, um die angrenzende Düssel vom Müll zu befreien. Christine Lanari von der Initiative Blockblocks DüsselCleanUp verteilte Müllsäcke, Holzgreifer und kleine Eimerchen an die ehrenamtlichen Helfer, gab noch ein paar Instruktionen und dann gings los. So spektakuläre Funde, wie im Hafen, wo die sammelnde Gruppe neben einem Schlauchboot auch ein Schiffsklo aus dem Wasser zog, hatten sie zwar nicht – dafür fand die Düssel-Gruppe wieder jede Menge Flaschen.

Jörg war extra aus Viersen angereist und hatte seine Ausrüstung auch gleich mitgebracht. In seinem kleinen Karren befanden sich Eimer, Greifer, Müllsäcke, Stangen, um an unzugängliche Stellen heranzukommen, Gummistiefel und ein paar Handschuhe. „Ich habe von der Aktion gelesen und finde es wichtig, mich zu engagieren“, erzählt er. Er würde gern in seinem Wohnort eine Gruppe gründen, möchte aber erst einmal Erfahrungen zum Ablauf sammeln. Sarah und Robert waren mit ihren Kindern schon zum zweiten Mal dabei. „Wir verbinden unseren Familienausflug mit dem CleanUp“, erzählte Sarah, während Ava (6) und Jacob (3) schon fleißig mit den langen Holzgreifern hantierten, die wie überdimensionierte Grillzangen aussehen. Papier und Zigarettenstummel kamen in Eimerchen, größere Fundstücke packten Mama und Papa in die Müllsäcke.

Helfer waren trotz hoher Temperaturen sehr motiviert

Die Motivation aller war am Samstagvormittag trotz der hohen Temperaturen groß. Auch Bürgermeister Josef Hinkel (CDU) war in seine Gummistiefel gestiegen und packte ordentlich mit an. „Wir wohnen hier und finden es total toll, dass die Düssel durch die CleanUps schon viel sauberer geworden ist“, freute sie Julie und erklärte, warum sie sich gemeinsam mit ihrem Freund Julian regelmäßig als die „Bieber Cleaner“ engagiert: „So oft haben wir schon Enten gesehen, die im Müll lagen und wir möchten verhindern, dass Tiere Plastik fressen oder zum Nestbau verwenden“. Ganz spontan hatte sich Erika entschlossen mitzumachen. „Ich habe schon öfter dran gedacht, aber es passte mit den Terminen nicht“, sagte sie. Doch diesmal wollte sie unbedingt dabei sein. Die Aktionsgruppe BlockBlocks sammelt nicht nur zum großen Rhine CleanUp Day Müll. Einmal im Monat ist sie entlang der Düssel und in anderen Teilen der Stadt unterwegs. Besonders oft fischen sie dabei Flaschen aus dem Flüsschen und stoßen auf Zigarettenstummel. Das das Team um Gründerin Victoria Blocksdorf, sich eine Lösung zu überlegen: „Auf unserer Homepage können Unterstützer sich die Vorlage für einen ‚Kippengeist‘-Aufkleber für leere Saft- und Milchtüten herunterladen“, erzählt Christina Lanari von BlockBlocks. So werden die Packungen als Kippensammlbehälter weiterverwendet, die nur von Helfern an strategischen Stellen angebracht und geleert werden müssen.